BERLIN (dpa-AFX) - Die führenden Forschungsinstitute sehen die deutsche Wirtschaft trotz der Euro-Schuldenkrise im Aufwind. Die Ökonomen haben in ihrem Frühjahrsgutachten für die Regierung ihre Wachstumsprognose für 2012 von 0,8 auf 0,9 Prozent erhöht.
Im nächsten Jahr trauen sie der Wirtschaft ungeachtet der flauen Weltkonjunktur sogar wieder einen kräftigen Zuwachs von 2,0 Prozent zu. Deutsche Unternehmen seien so wettbewerbsfähig wie noch nie in den vergangenen drei Jahrzehnten, teilten die Ökonomen am Donnerstag in Berlin mit.
Als Gefahr für die wirtschaftliche Erholung wird die angespannte Lage in den überschuldeten Euro-Ländern Griechenland, Irland, Italien, Portugal und Spanien bewertet. 'Das größte Abwärtsrisiko geht nach wie vor von der Schulden- und Vertrauenskrise im Euroraum aus, die im Kern noch nicht gelöst ist', schreiben die Experten in ihrer 76 Seiten langen Analyse mit dem Titel 'Deutsche Konjunktur im Aufwind - Europäische Schuldenkrise schwelt weiter'.
Vor allem in Italien, Irland und Spanien sei eine dauerhafte Stabilisierung nur möglich, wenn die geplanten Reformen tatsächlich griffen und es nicht zu neuen Vertrauensverlusten an den Finanzmärkten komme. Deutschland werde dagegen von den Investoren als sicherer Hafen und attraktiver Investitionsort betrachtet.
Als Dilemma bewerten die Institute die ungeklärte Rolle der Europäischen Zentralbank (EZB). 'Bislang haben sich die Beteiligten offenbar darauf verlassen, dass die EZB im Notfall einspringt.' Sollte sich die spanische Bankenkrise zuspitzen, sei das weitere Vorgehen unklar. Die nahezu unbegrenzten Finanzspritzen der EZB für die Bankenwelt seien kein Wundermittel: 'Dies hat zu massiven Verwerfungen und damit volkswirtschaftlichen Kosten an anderer Stelle geführt.'
Durch das Wachstum hält auch der Boom am deutschen Arbeitsmarkt an. Die Zahl der Erwerbstätigen wird im laufenden Jahr um 470 000 steigen, im nächsten Jahr um weitere 325 000 auf fast 42 Millionen. Die Forscher erwarten, dass die Arbeitslosenzahl im Jahresschnitt 2012 auf 2,794 Millionen und 2013 auf 2,623 Millionen zurückgeht.
Die Arbeitnehmer können erneut mit steigenden Löhnen rechnen - das Plus im Portemonnaie wird aber durch die weiter beachtliche Teuerungsrate geschwächt. Die Ökonomen sagen einen Anstieg der Effektivlöhne um mehr als drei Prozent voraus. Die Inflation werde bei 2,3 Prozent (2012) und 2,2 Prozent (2013) liegen.
Die weltweit bewunderte Stärke der deutschen Wirtschaft hilft auch bei der Sanierung der Staatsfinanzen. Das Budgetdefizit des Staates soll bis 2013 auf 0,2 Prozent sinken. Die Institute warnen Union und FDP aber vor einem nachlassenden Willen zur Konsolidierung. 'Die Verbesserung des Budgetsaldos im kommenden Jahr ist ausschließlich der erwarteten konjunkturellen Belebung zu verdanken.'
Nicht zu vergessen sei, dass der Bundestag mit der Zustimmung zu den Euro-Rettungspaketen erhebliche Milliardenrisiken für die Steuerzahler eingegangen sei. Nun bereite die Bundesregierung neue Sozialleistungen wie das Betreuungsgeld, die Zuschussrente für Geringverdiener und die stärkere Berücksichtigung von Kindererziehungszeiten bei der Rente vor./tb/DP/jkr
Im nächsten Jahr trauen sie der Wirtschaft ungeachtet der flauen Weltkonjunktur sogar wieder einen kräftigen Zuwachs von 2,0 Prozent zu. Deutsche Unternehmen seien so wettbewerbsfähig wie noch nie in den vergangenen drei Jahrzehnten, teilten die Ökonomen am Donnerstag in Berlin mit.
Als Gefahr für die wirtschaftliche Erholung wird die angespannte Lage in den überschuldeten Euro-Ländern Griechenland, Irland, Italien, Portugal und Spanien bewertet. 'Das größte Abwärtsrisiko geht nach wie vor von der Schulden- und Vertrauenskrise im Euroraum aus, die im Kern noch nicht gelöst ist', schreiben die Experten in ihrer 76 Seiten langen Analyse mit dem Titel 'Deutsche Konjunktur im Aufwind - Europäische Schuldenkrise schwelt weiter'.
Vor allem in Italien, Irland und Spanien sei eine dauerhafte Stabilisierung nur möglich, wenn die geplanten Reformen tatsächlich griffen und es nicht zu neuen Vertrauensverlusten an den Finanzmärkten komme. Deutschland werde dagegen von den Investoren als sicherer Hafen und attraktiver Investitionsort betrachtet.
Als Dilemma bewerten die Institute die ungeklärte Rolle der Europäischen Zentralbank (EZB). 'Bislang haben sich die Beteiligten offenbar darauf verlassen, dass die EZB im Notfall einspringt.' Sollte sich die spanische Bankenkrise zuspitzen, sei das weitere Vorgehen unklar. Die nahezu unbegrenzten Finanzspritzen der EZB für die Bankenwelt seien kein Wundermittel: 'Dies hat zu massiven Verwerfungen und damit volkswirtschaftlichen Kosten an anderer Stelle geführt.'
Durch das Wachstum hält auch der Boom am deutschen Arbeitsmarkt an. Die Zahl der Erwerbstätigen wird im laufenden Jahr um 470 000 steigen, im nächsten Jahr um weitere 325 000 auf fast 42 Millionen. Die Forscher erwarten, dass die Arbeitslosenzahl im Jahresschnitt 2012 auf 2,794 Millionen und 2013 auf 2,623 Millionen zurückgeht.
Die Arbeitnehmer können erneut mit steigenden Löhnen rechnen - das Plus im Portemonnaie wird aber durch die weiter beachtliche Teuerungsrate geschwächt. Die Ökonomen sagen einen Anstieg der Effektivlöhne um mehr als drei Prozent voraus. Die Inflation werde bei 2,3 Prozent (2012) und 2,2 Prozent (2013) liegen.
Die weltweit bewunderte Stärke der deutschen Wirtschaft hilft auch bei der Sanierung der Staatsfinanzen. Das Budgetdefizit des Staates soll bis 2013 auf 0,2 Prozent sinken. Die Institute warnen Union und FDP aber vor einem nachlassenden Willen zur Konsolidierung. 'Die Verbesserung des Budgetsaldos im kommenden Jahr ist ausschließlich der erwarteten konjunkturellen Belebung zu verdanken.'
Nicht zu vergessen sei, dass der Bundestag mit der Zustimmung zu den Euro-Rettungspaketen erhebliche Milliardenrisiken für die Steuerzahler eingegangen sei. Nun bereite die Bundesregierung neue Sozialleistungen wie das Betreuungsgeld, die Zuschussrente für Geringverdiener und die stärkere Berücksichtigung von Kindererziehungszeiten bei der Rente vor./tb/DP/jkr