STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - euwax trends am nachmittag
Dienstag, 06. März 2012
DAX erleidet größten Tagesverlust in diesem Jahr
Auch Gold und Euro verlieren - RWE einziger Gewinner
Zwei Tage vor dem Ende der Umtauschfrist für griechische Staatsanleihen steigt die Nervosität, dass die Umschuldung der Hellenen doch noch platzen könnte. Alles hängt nun davon ab, ob genügend Gläubiger ihre Anleihen zum Tausch einreichen. Es ist schwer zu sagen, ob die Berichte aus Athen über unwillige Gläubiger den Tatsachen entsprechen oder ob sie eher als Panikmache anzusehen sind, um widerspenstige Anleihebesitzer doch noch dazu zu bringen, ihre Anleihen zu tendern.
Wie auch immer: Die Finanzmärkte haben am Nachmittag deutliche Rückschläge hinnehmen müssen. Der DAX fällt um drei Prozent auf 6658 Punkte, das ist der größte Tagesverlust in diesem Jahr. Aber auch Gold (1670 US-Dollar/Feinunze) und Euro (1,3120 US-Dollar) gehen in die Knie. Der US-Aktienmarkt beginnt den Handelstag mit einem Verlust von 1,1 Prozent.
Weiterhin hält sich RWE als einziger DAX-Wert im positiven Bereich. Allerdings ist das Plus auf nur noch 0,2 Prozent zusammengeschmolzen. Der Nettogewinn des Energiekonzerns ist um ein Drittel gesunken, die Dividende wird auf zwei Euro nahezu halbiert. Und auch im laufenden Jahr wird RWE keine Bäume ausreißen: 2012 und 2013 will der Konzern das Ergebnis in etwa behaupten.
Um diese Reaktion zu verstehen, muss man ich den Kursverlauf der Aktie anschauen: Seit dem Atomunfall von Fukushima und dem folgenden Atomausstieg der deutschen Regierung hatte sich die Aktie in der Spitze mehr als halbiert. Die schlechten Nachrichten hatte der Kurs also bereits vorweggenommen. Seit September steigt die Aktie bereits wieder. Immerhin bedeutet die gekürzte Dividende immer noch eine Dividendenrendite von mehr als fünf Prozent bei den Stammaktien.
Größte Verlierer im DAX sind Commerzbank (-6,2%), ThyssenKrupp (-5,6%) und Daimler, die 5,3% verlieren. Daimler-Chef Zetsche sagte heute, dass er mit einem schwachen ersten Halbjahr im europäischen Fahrzeugmarkt rechnet, dann aber von einer anziehenden Nachfrage im Jahresverlauf ausgeht.
Trotz der herben Verluste beim DAX bleiben die Euwax-Anleger optimistisch. Der Sentiment Index bleibt den ganzen Tag konstant im positiven Bereich. Anders sieht es bei einigen Einzelwerten aus. So ist ein Put beim BMW gefragt. Bei BASF wird ein Call verkauft.
Börse Stuttgart TV
Der Genfer Autosalon hat seine Pforten geöffnet, doch die deutschen Autobauern gehen mit gedämpften Erwartungen in das Jahr 2012. Laut einer Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Price Waterhouse Coopers zeigen sich rund 80 Prozent der Autobosse hinsichtlich des schwachen Wirtschaftswachstums besorgt. Ist der Ausblick wirklich so schlecht oder ist es vielmehr Jammern auf hohem Niveau? Ralf Wiedmann, Vermögensverwaltung AdVertum, bei Börse Stuttgart TV.
Interview hier abrufbar:
https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersestuttgarttv/boersestuttgarttv.html?vid=6861
In eigener Sache
Die Börse Stuttgart hat das variable Transaktionsentgelt für verbriefte Derivate (Hebel- und Anlageprodukte) von 0,1 Prozent des Ordergegenwertes auf 0,095 Prozent gesenkt. Damit wird die Attraktivität der Börse Stuttgart beim Handel mit verbrieften Derivaten für Orders bis 12.821 Euro, die einen Großteil des Handelsvolumens in diesem Segment ausmachen, noch weiter erhöht.
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Quelle: Boerse Stuttgart AG
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