FRANKFURT (dpa-AFX) - Zweifel an den jüngsten Notenbank-Maßnahmen zur Konjunkturstützung sowie Befürchtungen rund um die Euro-Schuldenkrise haben dem deutschen Aktienmarkt am Mittwoch große Verluste eingebrockt. Der Dax verlor am Nachmittag 1,91 Prozent auf 7.282,95 Punkte. Der MDax sank um 1,70 Prozent auf 10.975,93 Punkte und der TecDax gab um 1,35 Prozent auf 804,99 Punkte nach. Marktstratege Ishaq Siddiqi von ETX Capital in London konstatierte eine abnehmende Risikoneigung der Anleger an den Börsen rund um den Globus.
Belastet wurden die Märkte von Aussagen des Chefs der regionalen Notenbank von Philadelphia, Charles Plosser, der die Wirksamkeit der von der US-Notenbank eingeläuteten neuen Runde geldpolitischer Lockerungen infrage stellte. Händler Tobias Reichert vom Brokerhaus IG führte die schlechte Marktstimmung auf Äußerungen der US-Investmentfirma Blackrock zurück, die davon ausgeht, dass die diesjährige Rally an den Kapitalmärkten bereits gelaufen sei.
In Frankreich hat sich die Verbraucherstimmung im September weiter eingetrübt. Das Konsumklima sank von 86 Punkten im Vormonat auf 85 Zähler, und verfehlte damit die die durchschnittliche Erwartung der Volkswirte von 86 Punkten. Auf der Konjunktur-Agenda am Mittwoch stehen noch Daten zu den Verkäufen neuer Häuser in den USA, die am Nachmittag frische Impulse liefern könnten.
BANKEN UNTER DRUCK
Unter starken Verkaufsdruck gerieten vor allem Banken-Aktien. So verloren Deutsche Bank am Dax-Ende 6,14 Prozent, gefolgt von den Papieren der Commerzbank mit einem Minus von 5,90 Prozent. Aareal Bank verbilligten sich um 5,59 Prozent. Auch europaweit war der Bankensektor mit Verlusten von knapp 3,5 Prozent die schwächste Branche. Belastet wurden die Geldhäuser laut Händlern von der Weigerung Deutschlands, Finnlands und der Niederlande, den erweiterten Euro-Rettungsschirm ESM nicht nur auf künftige Problemfälle, sondern auch auf die Altlasten der Banken anzuwenden. Deutsche-Bank-Papiere litten zudem unter Aussagen von Co-Vorstandschef Anshu Jain, der in dem zu Ende gehenden Quartal große Kostenbelastungen für sein Haus sieht.
Neben den Banken verzeichneten auch Automobiltitel eine schwache Entwicklung und setzten damit ihre überdurchschnittlichen Vortagesverluste fort. Die Papiere von Conti, Volkswagen , Daimler und BMW gaben allesamt zwischen zwei und drei Prozent ab. Infineon fielen nach diversen negativen Analystenkommentaren um weitere 3,60 Prozent. Auslöser des Ausverkaufs waren negative Aussagen des Halbleiterkonzerns zum aktuellen und künftigen Geschäftsverlauf. Dagegen legten die als defensive Titel geltenden FMC-Papiere um mehr als zwei Prozent zu. Auch Hugo Boss gehörten mit einem Plus von 0,84 Prozent zu den wenigen Tagesgewinnern./edh/ck
---Von Eduard Holetic, dpa-AFX---
Belastet wurden die Märkte von Aussagen des Chefs der regionalen Notenbank von Philadelphia, Charles Plosser, der die Wirksamkeit der von der US-Notenbank eingeläuteten neuen Runde geldpolitischer Lockerungen infrage stellte. Händler Tobias Reichert vom Brokerhaus IG führte die schlechte Marktstimmung auf Äußerungen der US-Investmentfirma Blackrock zurück, die davon ausgeht, dass die diesjährige Rally an den Kapitalmärkten bereits gelaufen sei.
In Frankreich hat sich die Verbraucherstimmung im September weiter eingetrübt. Das Konsumklima sank von 86 Punkten im Vormonat auf 85 Zähler, und verfehlte damit die die durchschnittliche Erwartung der Volkswirte von 86 Punkten. Auf der Konjunktur-Agenda am Mittwoch stehen noch Daten zu den Verkäufen neuer Häuser in den USA, die am Nachmittag frische Impulse liefern könnten.
BANKEN UNTER DRUCK
Unter starken Verkaufsdruck gerieten vor allem Banken-Aktien. So verloren Deutsche Bank
Neben den Banken verzeichneten auch Automobiltitel eine schwache Entwicklung und setzten damit ihre überdurchschnittlichen Vortagesverluste fort. Die Papiere von Conti
---Von Eduard Holetic, dpa-AFX---