BITTERFELD-WOLFEN (dpa-AFX) - Die Krise in der deutschen Solarbranche tobt weiter. Der insolvente Solarkonzern Sovello aus Sachsen-Anhalt stellt nach erfolgloser Investorensuche seine Produktion ein. Allen verbliebenen rund 1000 Mitarbeitern wird nach Angaben von Insolvenzverwalter Lucas Flöther nun endgültig gekündigt. Die eine Hälfte hatte bereits Anfang August die Kündigung erhalten, die übrigen 500 werden größtenteils zum 1. September entlassen. Die Belegschaft wurde am Dienstag im Werk informiert.
Nach der Insolvenz sei es zwar noch gelungen, die Gehälter für den Monat August zu zahlen, erklärte Insolvenzverwalter Flöther. 'Darüber hinaus reichen aber die Finanzmittel nicht', hieß es in einer Mitteilung. Auch seien die Umsätze in den vergangenen Wochen weiter stark zurückgegangen. Die Investorensuche dauere zwar an, allerdings sei die Lage schwierig.
Als Auslöser für die tiefe Branchenkrise gelten der Preisdruck durch Billig-Konkurrenz aus China und sinkende Subventionen. An vielen Orten wird nach Investoren gesucht. Aber Geldgeber sind kaum in Sicht. Mehrere Unternehmen kamen bereits unter die Räder. Sovello ist eine Abspaltung des früheren Weltmarktführers Q-Cells und hatte im Mai Insolvenz beantragt. Auch Q-Cells mit zuletzt rund 1300 Mitarbeitern ist pleite und sucht neue Investoren. Im sogenannten Solar Valley Mitteldeutschland in den drei Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen liegt das Zentrum der deutschen Solarindustrie.
Während die Hoffnung für Sovello schon in den vergangenen Wochen immer mehr gesunken war, sieht Sachsen-Anhalts Wirtschaftsministerin Birgitta Wolff (CDU) weiterhin Chancen für das benachbarte Solarunternehmen Q-Cells. Q-Cells habe eine andere Technologie und sei mit einem zweiten Standort in Malaysia besser aufgestellt als Sovello. Auch für die betroffenen Sovello-Mitarbeiter sieht die Ministerin Chancen - etwa in der Chemieindustrie, die teils bereits unter einem Fachkräftemangel leide.
Die Gewerkschaft IG BCE forderte einen Neustart für die deutsche Solarindustrie mit staatlicher Hilfe. 'Jetzt die Augen zu schließen und nichts zu machen bedeutet: Wir verlieren alles', sagte der Bezirksvorsitzende der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie, Erhard Koppitz. 'Wenn die Politik die Energiewende will, muss sie auch die Solarindustrie einbeziehen.' Ohne Geld vom Staat hätten die Firmen nicht genügend Mittel für den Aufbau von Systemlösungen. 'Alle sehen, wie brutal und unfair der Markt ist.'
'Das ist ein ganz großer wirtschaftlicher Tiefschlag', sagte der Landrat des Kreises Anhalt-Bitterfeld, Uwe Schulze. Sovello sei nicht irgendein Unternehmen, es habe zu den Vorzeigeunternehmen der Solarbranche in Deutschland gehört./rgo/DP/fn
Nach der Insolvenz sei es zwar noch gelungen, die Gehälter für den Monat August zu zahlen, erklärte Insolvenzverwalter Flöther. 'Darüber hinaus reichen aber die Finanzmittel nicht', hieß es in einer Mitteilung. Auch seien die Umsätze in den vergangenen Wochen weiter stark zurückgegangen. Die Investorensuche dauere zwar an, allerdings sei die Lage schwierig.
Als Auslöser für die tiefe Branchenkrise gelten der Preisdruck durch Billig-Konkurrenz aus China und sinkende Subventionen. An vielen Orten wird nach Investoren gesucht. Aber Geldgeber sind kaum in Sicht. Mehrere Unternehmen kamen bereits unter die Räder. Sovello ist eine Abspaltung des früheren Weltmarktführers Q-Cells
Während die Hoffnung für Sovello schon in den vergangenen Wochen immer mehr gesunken war, sieht Sachsen-Anhalts Wirtschaftsministerin Birgitta Wolff (CDU) weiterhin Chancen für das benachbarte Solarunternehmen Q-Cells. Q-Cells habe eine andere Technologie und sei mit einem zweiten Standort in Malaysia besser aufgestellt als Sovello. Auch für die betroffenen Sovello-Mitarbeiter sieht die Ministerin Chancen - etwa in der Chemieindustrie, die teils bereits unter einem Fachkräftemangel leide.
Die Gewerkschaft IG BCE forderte einen Neustart für die deutsche Solarindustrie mit staatlicher Hilfe. 'Jetzt die Augen zu schließen und nichts zu machen bedeutet: Wir verlieren alles', sagte der Bezirksvorsitzende der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie, Erhard Koppitz. 'Wenn die Politik die Energiewende will, muss sie auch die Solarindustrie einbeziehen.' Ohne Geld vom Staat hätten die Firmen nicht genügend Mittel für den Aufbau von Systemlösungen. 'Alle sehen, wie brutal und unfair der Markt ist.'
'Das ist ein ganz großer wirtschaftlicher Tiefschlag', sagte der Landrat des Kreises Anhalt-Bitterfeld, Uwe Schulze. Sovello sei nicht irgendein Unternehmen, es habe zu den Vorzeigeunternehmen der Solarbranche in Deutschland gehört./rgo/DP/fn