Von Noreen Burke
Investing.com - Der Safe-Hafen-Yen handelte am Donnerstag gegenüber dem Dollar nahe den Tiefs der vergangenen neun Monate, da die Risikobereitschaft durch die Erwartung untermauert wurde, dass China weiterhin Schritte unternehmen wird, um die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie auszugleichen.
Der Dollar wurde um 9:08 Uhr mit 111,69 gegenüber der japanischen Währung gehandelt, nicht weit entfernt vom höchsten Stand seit Mai 2019. Der Yen fiel am Mittwoch um 1,3%, was dem größten prozentualen Ein-Tages-Rückgang seit August entspricht.
Chinas Zentralbank senkte am Donnerstag ihren Leitzins und ergänzte damit die Maßnahmen, welche die Auswirkungen der Geschäftsschließungen und Reisebeschränkungen auf die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt begrenzen sollen.
Der Chinesische Yuan handelte nach der Zinssenkung gegenüber dem Dollar etwas niedriger.
China meldete am Donnerstag einen starken Rückgang der Zahl der neuen Virus Infektionen, was teilweise auf eine Änderung der Meldeverfahren zurückzuführen ist, aber die Daten unterstützten die Risikobereitschaft.
Der Euro wurde mit 1,0788 nahe dem schwächsten Stand seit April 2017 gehandelt. Der Druck auf die Gemeinschaftswährung ist geringer geworden, nachdem eine Reihe von schwachen Wirtschaftsdaten aus der Eurozone, die Spekulationen über eine längerfristige Lockerung der Geldpolitik angeheizt hat.
Die Europäische Zentralbank wird das Protokoll ihrer Januar-Sitzung im Laufe des Tages veröffentlichen.
Das am Mittwoch veröffentlichte Sitzungsprotokoll der US-Notenbank zeigte, dass die politischen Entscheidungsträger vorsichtig optimistisch waren, was ihre Fähigkeit betrifft, die Zinsen in diesem Jahr unverändert zu lassen. Gleichzeitig räumten sie neue Risiken ein, die auf dem Ausbruch des Virus beruhen.
Neal Kashkari, der Präsident der Minnesota Fed, der weithin als einer der 'dovish' Vorreiter der Fed gilt, sagte am Mittwoch in Bezug auf den Leitzins der Fed: "Wenn ich raten müsste, würde ich annehmen, dass wir wahrscheinlich die nächsten drei oder sechs Monate, vielleicht sogar auch länger, keine Änderung vornehmen werden."
Gegenüber einem Währungskorb schwebte der Greenback nahe seinem Viermonatshoch von 99,69. Gegenüber dem Australischen Dollar erreichte er ein Mehrjahreshochs, nachdem Daten zeigten, dass die Arbeitslosenquote in Australien im Januar unerwartet gestiegen war.
Auch der Neuseeland-Dollar war gegenüber dem Dollar schwächer, wobei beide Währungen gegenüber China stark exponiert sind.
Derweil notierte das Pfund mit 1,2898 etwas niedriger.
- Reuters hat zu diesem Bericht beigetragen