Investing.com - Der Ölpreis dümpelte am Dienstag weiter in der Nähe seines niedrigsten Niveaus in rund sechs Wochen entlang, inmitten von Erwartungen, dass Saudi-Arabien und Russland mehr Öl fördern werden, um mögliche Lieferausfälle auszugleichen.
Futures auf Brent lagen um 09:55 MEZ 26 US-Cent oder rund 0,4% höher auf 75,58 USD, nachdem sie gestern auf 74,53 USD gefallen waren, ihrem niedrigsten Niveau seit dem 8. Mai.
Rohöl der Sorte US West Texas Intermediate (WTI) verbilligte sich um 1,21 USD oder 1,8% auf 66,66 USD das Fass und befindet sich damit auf seinem niedrigsten Kurs seit dem 17. April.
Der Benchmark für den US-Ölmarkt wurde am Montag nicht ermittelt, wegen des amerikanischen Volkstrauertags (Memorial Day).
Sorgen, dass Saudi-Arabien und Russland ihre Förderung erhöhen könnten, um die Ausfälle aus dem Iran und Venezuela auszubügeln, haben in den letzten Sitzungen die Preise nach unten gedrückt.
Die Organisation Erdölexportierender Länder Opec und Förderländer von außerhalb des Kartells angeführt von Russland haben mit einem Abkommen die Förderung um 1,8 Mio Fass am Tag gedrosselt, um die Ölpreise zu stützen und die hohen globalen Lagerbestände abzubauen. Der Pakt begann im Januar 2017 und soll Ende 2018 auslaufen.
Die Opec wird ihre nächste Hauptversammlung am 22. Juni in Wien abhalten.
Die unaufhaltsame Suche nach neuem Öl in den USA hat auch zur schlechten Stimmung beigetragen.
US-Ölfirmen haben in der vergangenen Woche 15 weitere Bohrplattformen in Betrieb genommen, womit deren Gesamtzahl 859 erreicht hat und damit den höchsten Stand seit März 2015, was den Sorgen über die wachsende Produktion in den Vereinigten Staaten Nachdruck verliehen hat.
Die heimische US-Ölförderung ist in den vergangenen zwei Jahren - beflügelt vom Schieferöl - um mehr als 27% auf ein Allzeithoch von 10,73 Mio Fass am Tag geschossen.
Nur Russland fördert derzeit mit rund 11 Mio Fass am Tag noch mehr.