BRÜSSEL (dpa-AFX) - EU-Ratspräsident Donald Tusk verstärkt den Druck auf die Euro-Finanzminister, erneute Unsicherheit für das hoch verschuldete Griechenland zu vermeiden. Es müsse einen Termin für ein baldiges Eurogruppentreffen geben, forderte Tusk am Mittwoch in Brüssel. "Und ich spreche nicht von Wochen, sondern von Tagen."
Tusk bestätigte, dass er mit dem griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras gesprochen habe. Der Athener Linkspolitiker fordert laut Medienberichten einen Sondergipfel der Euroland-Staaten. Tusk ging auf dieses Thema nicht explizit ein. Der liberalkonservative Pole machte jedoch deutlich, dass er zunächst die Euro-Finanzminister in der Pflicht sieht. Tusk äußerte sich nicht zu Verhandlungsdetails. Besonders umstritten ist ein Sparpaket "auf Vorrat" mit einem Umfang von rund 3,6 Milliarden Euro. Es soll nach dem Willen der Eurogruppe vorsorglich vereinbart und nur dann in die Tat umgesetzt werden, falls künftige Budgetziele unerreicht bleiben. Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem hatte ein für Donnerstag in Aussicht gestelltes Sondertreffen kurzfristig abgesagt.