Investing.com - Goldpreise steigen am Mittwoch im US-Handel. Daten zufolge gingen die Auftragszahlen für langlebige Güter in den USA weiter zurück als erwartet und lieferten damit einen Beweis für den anhaltenden Kampf der US-amerikanischen Hersteller um höhere Umsätze.
Gold-Futures zur Lieferung im Dezember an der Comex-Abteilung der New York Mercantile Exchange handelten um 12:48 Uhr GMT oder 08:48 Uhr ET mit 1.329,40 $ pro Feinunze, ein Anstieg von 0,09 Prozent oder 1,10 US-Dollar.
Aufträge für langlebige Güter aus der US-Herstellung gingen im Juni um 4 Prozent zurück und verzeichneten damit den größten Rückgang in rund zwei Jahren. Die Erwartungen der Wirtschaftswissenschaftler gingen von einem Rückgang um 1,1 Prozent aus.
Auftragszahlen für langlebige Kerngüter, die stark im Preis schwankende Transportgüter ausschließen, fielen im letzten Monat überraschend um 0,5 Prozent und lagen damit über den Erwartungen von 0,3 Prozent Anstieg.
Kapitalkerngüterlieferungen, eine Kategorie, die zur Bestimmung des vierteljährlichen Wirtschaftswachstums herangezogen wird, gingen um 0,4 Prozent zurück und markierten damit den zweiten aufeinander folgenden Abstieg.
Die Marktbeobachter warten auf die im Laufe des Tages bevorstehende Ergebnis der Fed-Sitzung im Juli und hoffen auf Hinweise auf den weiteren Verlauf zukünftiger Anhebungen der Leitzinsen.
Es wird zwar nicht davon ausgegangen, dass die Zentralbank ihre Zinssätze anhebt, dennoch werden die Marktteilnehmer im Wortlaut der Stellungnahme nach Hinweisen auf einen möglichen Zeitpunkt für eine Zinserhöhung in den kommenden Monaten suchen.
Aktuelle Wirtschaftsdaten übertreffen die Erwartungen der Analysten und wecken neue Spekulationen darüber, ob die Federal Reserve Bank ihre Zinssätze vor Jahresende anheben wird. Aktuell preisen Zinssatz-Futures eine 20-prozentige Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung im September ein. Für Dezember stehen die Chancen bei 52 Prozent. Am Anfang des Monats wurden sie auf 10 Prozent geschätzt.
Goldpreise reagieren empfindlich auf Bewegungen bei der Zinspolitik. Eine Anhebung der Zinsen würde die Opportunitätskosten für das Halten nicht verzinslicher Anlagen wie Gold erhöhen.
Der US-Dollar-Index, der die Performance des Greenbacks an den sechs anderen Hauptwährungen misst, liegt bei 97,27, unweit des Viermonatshochs von 97,59.
Ein starker US-Dollar drückt für gewöhnlich die Goldpreise, da es die Attraktivität des Metalls als alternativer Vermögenswert mindert. Er lässt auch andere in US-Dollar notierte Rohstoffe im Preis ansteigen, somit werden sie für Investoren, die andere Währungen halten, teurer.
In den vergangenen Wochen wurde Gold durchgehend unterstützt. Spekulationen über eine Ausdehnung der Konjunkturmaßnahmen der Nationalbanken weltweit in den kommenden Monaten als Reaktion auf den Brexit fördern den Preisanstieg.
Bislang konnten die Preise für das Edelmetall im laufenden Jahr rund 25 Prozent zulegen, gefördert durch Besorgnis über das globale Wirtschaftswachstum und Erwartungen weiterer Konjunkturmaßnahmen der Zentralbanken weltweit. Konjunkturmaßnahmen wirken sich für gewöhnlich günstig auf die Goldkurse aus, das Edelmetall gilt als sichere Wertanlage und Inflationsschutz.
Am Anfang des Monats schnellte Gold mit 1.377,50 $ auf den höchsten Stand seit über zwei Jahren. Ungewissheit über die Entwicklung der globalen Konjunktur infolge des Brexits treibt die Anleger zu sicheren Anlagen.