Investing.com - Der Ölpreis lag am Freitag zu Handelsschluss höher, nachdem die Kurse über den Tag hinweg stark geschwankt hatten, da politische Spannungen in der Kurdenregion weiter zu Störungen bei den Öllieferungen führten.
Die Ölexporte aus dem Kurdengebiet des Iraks in Richtung des türkischen Hafen Ceyhan lagen bei durchschnittlich 216.000 Fass am Tag, während normalerweise 600.000 Fass am Tag umgesetzt werden, sagte eine Quelle aus der Reedereibranche.
Die Lieferstörungen kommen vor dem Hintergrund anhaltender Unwägbarkeiten in der Politik der Region, nachdem sich irakische und kurdische Streitkräfte Gefechte geliefert hatten. Die irakische Zentralregierung hatte zu Beginn der Woche Truppen in den Norden des Iraks geschickt, wo diese die Kontrolle über zwei wichtige Ölfelder von den Kurden zurückerlangten.
Unterdessen analysieren in den USA die Bedeutung von Daten, die einen Rückgang der Ölexploration in der dritten Woche in Folge zeigten, womit sich der seit zwei Monaten anhaltende Abschwung weiter fortsetzt.
Der Energiedienstleister Baker Hughes meldete am Freitag, dass die Anzahl der sich in Betrieb befindenden Bohrplattformen in den Vereinigten Staaten in seiner allwöchentlichen Zählung auf 736 gefallen ist und damit den niedrigsten Stand seit Juni erreicht hat.
Die wöchentliche Zählung der Bohrplattformen ist ein wichtiges Barometer für die Industrie, der als Frühindikator für die US-Ölförderung dient.
Futures auf Öl der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) verteuerten sich um 33 US-Cent oder rund 0,6% und lagen zu Handelsschluss auf 51,84 USD das Fass. Über die Woche ist der Kurs von WTI um etwa 0,8% gestiegen und lag damit in der zweiten Woche in Folge höher.
Ansonsten lagen Futures auf Brent, dem Benchmark für außerhalb der Vereinigten Staaten gehandeltes Rohöl, bei Handelsende um 52 US-Cent oder rund 0,9% höher auf 57,75 USD das Fass.
Der Benchmark für den globalen Ölpreis stieg über die Woche um etwa 1% an, gestützt von sich verstärkenden Anzeichen, dass der Markt wieder ins Gleichgewicht kommt.
Mohammad Barkindo, der Generalsekretär der Organisation Erdölexportierender Länder, sagte in einer Rede am Donnerstag, dass der Ölmarkt "mit zunehmender Geschwindigkeit" wieder ins Gleichgewicht kommt und die Nachfrage in den kommenden Jahrzehnten stark wachsen werde.
Trotz der Signale auf höhere Preise warnten Analysten, die Opec werde ihr Abkommen zur Absenkung der Ölförderung über das gegenwärtige Auslaufdatum vom März 2018 hinaus verlängern müssen, um den Markt neu auszubalancieren.
Der ursprüngliche Deal, der seit fast einem Jahr in Kraft ist, sah vor, dass die Opec und 10 andere Länder außerhalb des Kartells angeführt von Russland, für sechs Monaten ihre Ölförderung um 1,8 Mio Fass am Tag senken. Die Vereinbarung war in diesem Jahr im Mai um weitere neun Monaten bis März 2018 verlängert worden, um die globalen Ölvorräte abzubauen und den Ölpreis zu stützen.
Der nächste Gipfel des Kartells wird ist für den 30. November in Wien angesetzt.
Ansonsten sind an der Nymex die Benzinfutures am Freitag um 3,3 US-Cent oder etwa 2% auf 1,678 USD die Gallone gestiegen, womit über die Woche ein Gewinn von etwa 3,5% herauskam.
Heizöl schloss den Handel 2,8 US-Cent oder 1,6% teurer zu 1,805 USD die Gallone ab und beendete die Woche etwa 0,5% höher.
Erdgasfutures legten um 4,2 US-Cent oder 1,5% zu und gingen zu 2,915 USD pro MBTU (million British thermal units) aus dem Handel, was den Verlust über die Woche auf 2,8% begrenzte.
Unterdessen warten die Marktteilnehmer auf die neuen wöchentliche Zahlen zu den US-Lagerbeständen an Rohöl und raffinierten Produkten, die am Dienstag und Mittwoch hereinkommen werden, um die Nachfrage im größten Verbraucherland der Welt einschätzen zu können.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Dienstag, den 24. Oktober
Das American Petroleum Institute, ein Branchenverband, veröffentlicht seinen wöchentlichen Report zu den Ölvorräten.
Mittwoch, den 25. Oktober
Das US-Energieinformationsministerium veröffentlicht ihren allwöchentlichen Bericht zu den Lagerbeständen an Öl und Benzin.
Donnerstag, den 26. Oktober
Von der US-Regierung gibt es einen Wochenbericht über die Erdgaslagerbestände.
Freitag, den 27. Oktober
Baker Hughes veröffentlicht seine wöchentlichen Daten zu den sich in den USA in Betrieb befindlichen Bohrplattformen.