Berlin (Reuters) - Das deutsche Gastgewerbe hat kurz vor der Fußball-WM ein Umsatzminus verzeichnet.
Die Branche hatte im Mai 0,2 Prozent weniger in der Kasse als vor Jahresfrist, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Klammert man Preissteigerungen aus, sanken die Erlöse (real) sogar um 2,4 Prozent. Während es bei Hotels und Pensionen um gut vier Prozent nach unten ging, schafften die Gastronomen ein Plus von 2,4 Prozent. Nach den ersten fünf Monaten haben die Unternehmen insgesamt ein Umsatzplus von nominal 2,1 Prozent erwirtschaftet. Für 2018 peilt der Branchenverband Dehoga hier zwei Prozent Wachstum an.
Die Unternehmen setzen traditionell auf bessere Geschäfte während einer Fußball-WM. Das frühe Ausscheiden der deutschen Mannschaft hat bei der Branche allerdings für Ernüchterung gesorgt. Der Dehoga hofft nun darauf, "dass uns jetzt der Wettergott hold ist und die Menschen in den Biergärten, Strandbars und auf den Terrassen der Republik den Sommer genießen können".
Von April auf Mai fiel der Umsatz real um 3,4 Prozent und damit so stark wie seit Januar 2010 nicht mehr. Nominal war es mit 3,3 Prozent der stärkste Rückgang seit September 2009. Das Amt begründete dies zu einem mit der Schwankungsanfälligkeit der Daten. Zum anderen könne die Gastgewerbestatistik besonders im Sommer von der Tourismusstatistik abweichen, da etwa der Umsatz in Hotels und Pensionen zeitlich nicht immer mit den Übernachtungen zusammenfalle. Oft fließe das Geld bereits bei der Buchung und damit vor dem Urlaub.