(Neu: Kurseinbruch bei RIB Software, Händlerkommentare)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Wirbel in der Bausoftware-Branche: Während die Aktien von Nemetschek (4:NEKG) infolge eines positiv aufgenommenen Geschäftsausblicks am Donnerstag ein Rekordhoch erklommen, rauschten die Papiere des Branchenkollegen Rib Software (4:RIB) weiter nach unten.
Nemetschek-Aktien schnellten bis auf 93,50 Euro nach oben. Am Nachmittag führten sie den Technolgoiewerte-Index TecDax (TecDAX) mit einem Plus von noch 8,76 Prozent auf 89,35 Euro an. Auf Sicht von zwölf Monaten summiert sich das Plus auf rund 75 Prozent.
"Die Investoren lassen sich vom langfristigen Ausblick inspirieren", erklärte Frederik Altmann vom Alpha Wertpapierhandel. Das anvisierte Umsatzwachstum auf mehr als 600 Millionen Euro im Jahr 2020 - ohne größere Zukäufe - zeige eine überraschend gute, anhaltende Dynamik beim Spezialisten für Bausoftware. "Wenn man in dem Sektor engagiert sein will, scheint Nemetschek aktuell die bessere Alternative zu sein im Vergleich zum Kontrahenten RIB Software."
Auch Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect Bank (DE:CDBG) zeigte sich von den Wachstums- und Margenaussichten von Nemetschek angetan. Sie weckten bei vielen Investoren die Kauflust. "Bei dem Unternehmen läuft es rund", so der Experte.
RIB Software brachen indes nach einer anfänglichen Fortsetzung ihres Stabilisierungsversuches weiter ein - zuletzt um fast 13 Prozent auf 17,90 Euro. Nachdem am Vormittag noch die Bestätigung der Prognosen für 2018 gestützt habe, habe das Management im Rahmen der aktuell laufenden Telefonkonferenz möglicherweise pessimistische Signale gesendet, sagten Händler. Eine genauere Erklärung für den erneuten Kurseinbruch hatten sie auf die Schnelle aber nicht parat.
Die RIB-Papiere stehen seit einigen Tagen unter hohem Abgabedruck. Ausgehend von ihrem Rekordhoch von Mitte März von 36,10 Euro haben sie nun schon mehr als die Hälfte eingebüßt. Eine Kapitalerhöhung, die von Analysten kritisch beäugte Unternehmensstrategie und der Ausverkauf bei Techwerten zur Wochenmitte sind bislang die Hauptgründe für die Verluste.