(neu: Kurs und Stimmen sowie Hintergrund)
FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Der freie Fall bei Ceconomy (4:MEOG) nimmt auch am Dienstag kein Ende. Vorbörslich ging es für die Papiere des Elektronikhändlers, die seit Monaten schon von Tief zu Tief eilen, auf der Handelsplattform Tradegate nochmals um fast 11 Prozent auf 5,09 Euro bergab. Grund dafür waren vorgelegte Eckdaten für das Geschäftsjahr 2017/18, die wegen schleppender Geschäfte einen stärker als erwarteten Gewinneinbruch ergaben.
Schwächer als erwartet entwickelten sich die Geschäfte im vierten Quartal vor allem bei den beiden Elektronikketten Media Markt und Saturn. Am Markt war angesichts der zuvor schon tief gesunkenen Erwartungen von einem erneuten Desaster die Rede. Der Konzern hatte erst im September seine Prognose für das Gesamtjahr gekürzt. Im Gesamtjahr handele es sich sogar schon um die dritte Gewinnwarnung, ergänzte ein Händler. Auch im Juni musste Ceconomy bereits die Prognose für das operative Ergebnis senken.
Laut Analystin Georgina Johanan von JPMorgan (NYSE:JPM) ist der Gewinneinbruch vor allem margengetrieben. Ihrer Einschätzung nach wirft es Fragen bezüglich des Managements und des internen Informationsflusses auf, dass so kurz nach der letzten Gewinnwarnung schon wieder solch ein Rückschlag komme. Angesichts des neuerlichen Kursrutsches warnte sie ausdrücklich davor, dass der Besitz von Ceconomy-Aktien mit höchsten Risiken verbunden sei.
Für die Aktionäre kommt es mit dem neuerlichen Kurseinbruch immer dicker: Im bisherigen Jahresverlauf haben die Papiere ohnehin schon mehr als die Hälfte an Wert verloren, womit sie im Kleinwerte-Index SDax (SDAX) zu den drei schwächsten Titeln zählen. Einen Tick düsterer sieht es dort nur bei den ebenfalls angeschlagenen Aktien von Steinhoff (22:SNHJ) und Tele Columbus (4:TC1n) aus.
Mit beeinträchtigt wurden am Dienstag auch die im MDax (MDAX) gelisteten Aktien von Freenet (4:FNTGn), weil der Telekom- und Internetkonzern mit etwa 9 Prozent an Ceconomy beteiligt ist. Dessen Titel gaben auf der Handelsplattform Tradegate vorbörslich um 1,64 Prozent nach.