TOKIO/HONGKONG/SCHANGHAI/SYDNEY/MUMBAI (dpa-AFX) - Die asiatischen Aktienmärkte haben sich am Donnerstag auf keine gemeinsame Richtung einigen können. So zog der Nikkei-225-Index in Tokio weiter an und erreichte zwischenzeitlich den höchsten Stand seit 15 Jahren; beim Hang-Seng-Index in Hongkong sorgten Käufer vom chinesischen Festland für einen zweiten Tag mit kräftigen Kurssprüngen. Dagegen ging es an den chinesischen Festlandbörsen und in Australien bergab. Der japanlastige Stoxx 600 Asia/Pacific (FX1:Q00B) legte um 0,59 Prozent auf 182,69 Punkte zu.
Widersprüchliche Signale kamen aus den USA: In der Notenbank herrscht Uneinigkeit über den Zeitpunkt für die erste Zinserhöhung nach der Finanzkrise. Befürworter einer späteren Erhöhung hatten auf den gesunkenen Ölpreis und den starken Dollarkurs verweisen. Beides dämpfe die Inflation. Es gab sogar einige Mitglieder, die eine Leitzinserhöhung erst im Jahr 2016 für angemessen halten. Eine spätere Zinswende würde den Aktienmarkt stützen, der seit Jahren vom billigen und reichlich verfügbaren Geld der Notenbanken angetrieben wird.
Dem stand aber der eher enttäuschende Start in die US-Berichtssaision gegenüber. Der Aluminiumkonzern Alcoa (NYSE:AA) (ETR:ALU) war mit seinen Geschäftszahlen für das erste Quartal hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Dies belastete vor allem asiatische Rohstoffwerte.
Unterschiedliche Vorzeichen gab es an den chinesischen Börsen: Der CSI-300-Index mit den 300 größten Werten vom chinesischen Festland fiel um 0,78 Prozent auf 4262,14 Punkte. Für den Hongkonger Hang-Seng-Index indes ging es um rund 2,7 Prozent auf 26 944,39 Punkte nach oben. Hier setzten die Anleger auf eine weitere Verringerung des Bewertungsabschlages zu den Aktien der Festlandbörsen. Die chinesische Regierung könnte den Aktienmarkt weiter öffnen und damit die Kurse in Hongkong zusätzlich antreiben, so das Kalkül.
Auch in Tokio überwog der Optimismus: Der Nikkei-225-Index (FX1:N225) stieg um 0,75 Prozent auf 19 937,72 Punkte und näherte sich damit weiter der Marke von 20 000 Punkten. Diese hatte er zuletzt im April 2000 gesehen. Hintergrund ist die Zuversicht am Markt bezüglich der Entwicklung japanischer Unternehmen, deren neues Geschäftsjahr am 1. April begonnen hat.
An der Index-Spitze kletterten die Aktien von Nissan (TOKYO:7201) (SQ1:NJQ) (FSE:NISA) um 4,59 Prozent auf 1264,00 Yen nach oben. Die Analysten von SMBC Nikko Securities hatten sich positiv zu den Papieren des Autobauers geäußert.
Der Sensex-Index im indischen Mumbai stieg zuletzt um 0,32 Prozent auf 28 800,19 Punkte. Für den australischen Leitindex ASX 200 (FX1:AOI) aber ging es um 0,48 Prozent auf 5932,22 Punkte bergab. In Sydney litten Rohstoffkonzerne insbesondere unter den schwächelnden Preisen für Rohöl und Eisenerz.