PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Wie gewonnen, so zerronnen: Nach nur einem Tag Pause sind Europas Börsen am Donnerstag wieder unter Druck geraten. Vor allem die Schwäche der Bankenwerte ließ den EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) auf das tiefste Niveau seit Februar abrutschen. Die japanische Börse gab mit klaren Verlusten einen negativen Trend vor. Hier waren die Hoffnungen auf weitere Impulse der Notenbank des Landes enttäuscht worden.
Am späten Vormittag lag der Leitindex der Eurozone mit 0,94 Prozent im Minus bei 2803,80 Punkten. Allgegenwärtig bleibt die Sorge vor einem Ausstieg der Briten aus der Europäischen Union, über den die Bürger Mitte kommender Woche entscheiden. Am Vorabend hatte auch die Fed-Präsidentin Janet Yellen erklärt, dass das anstehende Brexit-Referendum die Geldpolitik stark belaste und entsprechend eine Rolle bei ihrer Entscheidung eines unveränderten Zinsniveaus gespielt habe. Der CAC-40-Index (CAC 40) verlor am Donnerstag in Paris 0,77 Prozent auf 4139,45 Punkte und der Londoner FTSE-100-Index (ISE:UKX) sank um 0,59 Prozent auf 5931,43 Punkte. Die Anleger sind vor dem Referendum in Großbritannien vor allem auf der Suche nach Sicherheit: Anleihen und Gold bleiben en vogue. Der freie Fall der Renditen von Rentenpapieren belastet die Bankenbranche (DJX:SX7P), die am Donnerstag einmal mehr die schwächsten Werte am Markt stellte. Im Eurostoxx verloren die Papiere der italienischen Unicredit (MI:CRDI) (AFF:UCG) (FSE:CRI), der spanischen Banco Santander (MADRID:SAN)(FSE:BSD2) und der Deutschen Bank (XETRA:DBKGn) jeweils über 3 Prozent. Für letztere bedeute der neuerliche Kursrutsch ein frisches Rekordtief. Gefragt waren dagegen Minenwerte wie Fresnillo (ISE:FRES) (FES:FNL) und Randgold (ISE:RRS) (FES:RGR1), die sich in London um fast 4 Prozent verteuerten.