FRANKFURT (dpa-AFX) - Das weltweit verhaltene Börsenumfeld hat den Dax (DAX) am Dienstag ins Minus gedrückt. Die Anleger wagten sich vor der mit Spannung erwarteten Sitzung der US-Notenbank Fed zur Wochenmitte nicht aus der Deckung, schrieb Analystin Antje Laschewski von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Zusätzlich auf die Stimmung drückten die eingetrübten Geschäftsaussichten des Chemiekonzerns BASF.
Am Dienstagnachmittag stand der deutsche Leitindex (DAX) 0,67 Prozent im Minus bei 10 728,66 Punkten. Nach der vorangegangenen Kursrally hatten die Anleger bereits am Montag den Fuß vom Gas genommen.
Für den MDax (MDAX) der mittelgroßen Werte ging es am Dienstag um ebenfalls 0,67 Prozent nach unten auf 20 788,89 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) verlor 1,17 Prozent auf 1780,36 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) sank um 0,79 Prozent auf 0,79 Punkte.
BASF SACKT AB NACH PROGNOSESENKUNG
Die asiatischen Börsen hatten überwiegend mit Verlusten geschlossen. Zudem startete die Wall Street mit Abschlägen in den Handel. Die jüngsten US-Konjunkturdaten zeigten keine klare Tendenz: Die Aufträge für langlebige Güter waren im September etwas weniger gefallen als erwartet. Dagegen fiel der Rückgang im Vormonat deutlicher aus als ursprünglich ermittelt. Damit blieben die Erwartungen für eine baldige Anhebung der US-Zinsen gedämpft, schrieb Viola Julien, Analystin bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Die Preise am US-Häusermarkt waren derweil im August moderat gestiegen.
Bei einer Reihe deutscher Unternehmensbilanzen stand vor allem BASF (ETR:BAS) im Fokus. Ein gesenkter Jahresausblick und durchwachsene Quartalszahlen drückten die Aktien des Chemiekonzerns mit 5,56 Prozent ins Minus - das bedeutete den letzten Platz im Dax. Den Ludwigshafenern machen eine abgekühlte Konjunktur vor allem in China sowie der niedrige Ölpreis zu schaffen. Die Aktie ist der fünftschwerste Dax-Wert, weshalb die Kursentwicklung auch den Index insgesamt belastete.
Die seit Ende September etwas erholten Versorgertitel machten ihren Besitzern ebenfalls wenig Freude: RWE (XETRA:RWEG) und Eon (ETR:EOAN) gehörten mit Verlusten von 3,43 und 3,01 Prozent zu den schwächsten Werten im Leitindex. Dagegen knüpften die Aktien des Immobilienkonzerns Vonovia (XETRA:VNAn) (ehemals Deutsche Annington) mit plus 1,01 Prozent an ihre jüngste Erholungsbewegung an.
MANZ-ABSTURZ NACH KAPPUNG DER ZIELE - AIXTRON ZIEHEN AN
Beim Maschinenbauer Manz (XETRA:M5ZG) büßten die Aktien nach erneut gesenkten Unternehmenszielen zuletzt gut 30 Prozent ein. Der Konzern blickt wegen der Zurückhaltung der Kunden in Asien noch pessimistischer auf das laufende Jahr als bisher. Bereits Ende Juni hatte Manz seinen Ausblick nach unten revidiert. Die erneute Gewinnwarnung sei ein Desaster für das Unternehmen, schrieb Analyst Thomas Rau von der Investmentbank Equinet. Er strich seine Kaufempfehlung für die Aktie.
Dagegen zogen die Titel von Aixtron (ETR:AIXA) mit plus 4,64 Prozent an die Indexspitze. Der kriselnde Spezialmaschinenbauer schaffte im dritten Quartal dank seines Sparkurses den Sprung in die schwarzen Zahlen. Ein Börsianer mahnte allerdings: "Der Auftragseingang ist auf das niedrigste Niveau seit dem ersten Halbjahr 2013 abgestürzt. Nur die ordentliche Profitabilität hat Aixtron gerettet.