FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt haben am Mittwoch die Pessimisten weiter das Sagen. Der Dax (DAX) stand gegen Mittag 1,33 Prozent tiefer bei 11 867,23 Punkten. Bereits am Vortag hatte der deutsche Leitindex schwächer geschlossen, sich aber noch über der runden Marke von 12 000 Punkten halten können.
Die Sorgen vor einer globalen wirtschaftlichen Abkühlung nähmen zu, kommentierte Analyst James Hughes vom Broker AxiTrader auch mit Blick auf die an diesem Mittwoch erneut schwächer erwartete Wall Street. Einmal mehr geht die Furcht um vor weiteren Einschränkungen im US-chinesischen Handel. Weitere Belastungsfaktoren seien die drohende Eskalation zwischen den USA und dem Iran, der Brexit und eine mögliche Konfrontation zwischen der italienischen Regierung und der Europäischen Union, schrieben die Experten der Helaba.
Vor diesem Hintergrund ging es auch für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) zur Wochenmitte bislang um 1,56 Prozent nach unten. Der MDax (MDAX) der mittelgroßen deutschen Unternehmen verlor 1,30 Prozent auf 24 856,99 Punkte.
Unternehmensmeldungen verliehen im MDax immerhin den Papieren von ProSiebenSat.1 (0:PSMd), Aroundtown (4:AT1) und Rocket Internet (4:RKET) Schwung. ProSiebenSat.1 profitierten mit plus 3,9 Prozent vom Einstieg des italienischen Mediaset (6:MS)-Konzerns (6:MS). Den Papieren des Immobilienkonzerns Aroundtown und der Start-up-Schmiede Rocket Internet halfen Quartalszahlen zu Kursgewinnen von 3,6 beziehungsweise 4,2 Prozent.
Bechtle (112:BC8G) sackten indes um gut 6 Prozent ab. Das lag zum einen daran, dass die Baader Bank ihre Kaufempfehlung für die Papiere des IT-Dienstleisters strich, zum andern an der vom Kurs abgezogenen Dividende.
Der Einstieg des Batterieherstellers Varta (4:VAR1) in das Geschäft mit Gerätebatterien für Endkunden kam am Markt gut an. Varta habe günstig zugekauft, sagte ein Händler. Die im SDax (SDAX) notierten Varta-Aktien eilen seit Tagen von Rekord zu Rekord, so auch auch am Mittwoch.
Stahlwerte wie Thyssenkrupp (4:TKAG) und Salzgitter (4:SZGG) präsentierten sich sehr schwach, nachdem der weltgrößte Stahlhersteller ArcelorMittal mitgeteilt hatte, seine Produktion in Europa wegen der schwachen Stahl-Nachfrage herunterzufahren.
Im Dax waren mit minus 4,1 Prozent die Anteile des Zahlungsabwicklers Wirecard (4:WDIG) als Index-Schlusslicht sehr schwach. Börsianer sprachen von Gewinnmitnahmen. Vorne waren die Papiere der Deutschen Börse (4:DB1Gn), die sich mit minus 0,1 Prozent nur wenig verändert zeigten.