FRANKFURT (dpa-AFX) - Starke Kursgewinne an der japanischen Börse dürften den deutschen Aktienmarkt am Montag auf Erholungskurs halten. Zudem meldeten sich die chinesischen Festlandbörsen nach der einwöchigen Feiertagspause stabil zurück, was Sorgen vor einem drohenden Kurseinbruch zerstreute.
Der X-Dax (DAX) stand am Morgen mit 9164 Punkten um 2,19 Prozent über dem Xetra-Schluss vor dem Wochenende. Er ist ein außerbörslicher Indikator für den Dax. Zuletzt hatte es starke Turbulenzen an den Börsen gegeben. Der Leitindex verlor seit Jahresbeginn 16,5 Prozent. Am Freitag hatte der Dax aber schon mit einem kräftigen Plus einen Befreiungsschlag versucht und sein Wochenminus damit deutlich reduziert. Der Future auf den Leitindex der Eurozone EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) wurde am Morgen mehr als 2 Prozent höher gehandelt als zum Handelsschluss am Freitag.
SENTIX: 'ANGST LÄSST NACH'
"Die Angst lässt nach, etwas Zuversicht kommt am Aktienmarkt zurück", sagte Stimmungsforscher Manfred Hübner von Sentix. Die Ölpreise sind stabil und neue Störfeuer blieben zunächst aus. Aus den USA werden die Impulse fehlen. Die Börsen bleiben feiertagsbedingt geschlossen.
Besonders arg gebeutelte Bankenpapiere bleiben im Fokus: Am Freitag hatte der Aktienkurs der Commerzbank (XETRA:CBKG) dank sehr gut aufgenommener Zahlen mit plus 18 Prozent ein fulminantes Comeback gefeiert. Im Kielwasser erholten sich auch Deutsche Bank um fast 12 Prozent. Der Branchenprimus bleibt aber mit einem Abschlag von fast einem Drittel seit Jahresbeginn der schlechteste Wert im Dax. Im vorbörslichen Geschäft wurden Banken wieder favorisiert.
Versorgerwerte wurden am Wochenende von Moody's in den Fokus gerückt: Die Ratingagentur prüft eine mögliche Abstufung der Kreditwürdigkeit von Eon (ETR:EOAN) und RWE (XETRA:RWEG). Händler diskutierten auch ein drohendes Aus für das Stiftungsmodell, über das die Nachrichtenagentur Dpa am Freitagnachmittag berichtet hatte. Laut der "Rheinischen Post" ist die beim milliardenteuren Atomausstieg von den Stromkonzernen angestrebte Lösung vom Tisch. Die Aktien legten vorbörslich mit dem steigenden Markt kräftig zu.
Aus der dritten Reihe legte am Morgen der Dienstleister für die Autobranche Bertrandt (XETRA:BDTG) Geschäftsergebnisse vor. Analyst Michael Punzet von der DZ Bank lobte in einer ersten Einschätzung einen "guten Start ins neue Geschäftsjahr". Die Zahlen seien besser als erwartet ausgefallen. Bertrandt-Aktien kletterten bei Lang & Schwarz um knapp 2 Prozent über ihren Freitag-Schluss.