FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) dürfte nach der jüngsten Gewinnserie von acht Handelstagen am Mittwoch etwas schwächer starten. Der X-Dax als vorbörslicher Indikator für den Leitindex signalisierte rund eine Dreiviertelstunde vor Börsenstart ein Minus von 0,18 Prozent auf 12 214 Punkte. In den acht vergangenen Handelstagen war er mit über 3 Prozent Plus von Jahreshoch zu Jahreshoch geklettert. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) wird am Mittwoch ebenfalls rund 0,2 Prozent schwächer erwartet.
Am Vortag hatten die Gewinne an der Wall Street und der sinkende Eurokurs den Dax nach einer kleinen Schwächephase doch noch ins Plus gebracht. Der Dow Jones Industrial (Dow Jones) profitierte von zahlreichen, überwiegend gut aufgenommenen Geschäftszahlen von US-Unternehmen und erklomm einen weiteren Höchststand seit Oktober. Nach dem europäischen Handelsende tat sich per saldo aber nicht mehr viel. An den asiatischen Börsen dominierten am Morgen die Verkäufer.
Nun nimmt die Berichtssaison auch im Dax Fahrt auf. SAP (4:SAPG) musste zum ersten Mal seit langer Zeit in einem Quartal einen Verlust vermelden. Obwohl das Geschäft brummt, drücken hohe Kosten für den laufenden Personalumbau den Softwarekonzern ins Minus. Die Prognose für den an der Börse viel beachteten um Sondereffekte bereinigten operativen Gewinn hob SAP für dieses Jahr jedoch an. Die Aktien legten am Mittwochmorgen auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss rund 1,8 Prozent zu.
Weiter im Blick steht Wirecard (4:WDIG), nachdem am Vortag das zweimonatige Verbot, neue Netto-Leerverkaufspositionen in Wirecard-Aktien aufzubauen oder bestehende Netto-Leerverkaufspositionen zu erhöhen, auslief. Der unter Druck stehende Zahlungsabwickler hat mit Softbank (20:9984) einen renommierten Technologieinvestor als Ankeraktionär gewonnen. Die Japaner werden in einem ersten Schritt 900 Millionen Euro in eine Wandelschuldverschreibung des Konzerns investieren, wie Wirecard am Mittwoch mitteilte. Die Papiere legten am Morgen auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss über 5 Prozent zu.
Die im MDax (MDAX) notierten Aktien der Immobilienkonzerne Deutsche Wohnen (0:DWNId) und Grand City Properties (4:GYC) sowie die im SDax (SDAX) gelisteten Papiere von Ado Properties (4:ADJ) gerieten auf der Handelsplattform Tradegate vorbörslich leicht unter Druck. Die britische Investmentbank HSBC nahm ihre Kaufempfehlung für Deutsche Wohnen und Ado Properties zurück. Außerdem kürzte sie das Kursziel für Grand City Properties zusammen. Die Enteignungsdebatte in Deutschland erscheine nicht plausibel, könnte aber zu einer strengeren Mietregulierung führen, schrieb Analyst Thomas Martin in einer am Mittwoch vorliegenden Branchenstudie.