FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt zeichnen sich am Mittwoch nach der Rally der vergangenen Tage zunächst moderate Gewinnmitnahmen ab. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex Dax (DAX) signalisierte rund eine Dreiviertelstunde vor dem Auftakt ein Minus von 0,53 Prozent auf 10 295 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) zeichnete sich ein ähnlicher Verlust ab.
Der Dax hatte tags zuvor den Turbo gezündet und war über die viel beachtete 200-Tage-Linie gesprungen, die als Indikator für den langfristigen Trend gilt. Seit dem Februar-Tief bei 8700 Punkten hat das Börsenbarometer nun mehr als 1600 Punkte aufgeholt. Nun komme es darauf an, den Ausbruch über die 200-Tage-Linie zu bestätigen, um die Nachhaltigkeit zu unterstreichen, schrieb Analyst Christian Schmidt von der Landesbank Helaba in einem Marktkommentar. Die Linie verläuft derzeit bei etwa 10 287 Punkten.
Für etwas Belastung sorgten zur Wochenmitte zunächst aber ein leichter Rückschlag bei den Ölpreisen und insgesamt durchwachsene Vorgaben von den Überseebörsen. So ging es an den Märkten Chinas deutlich nach unten. Ein Händler nannte eine gedämpfte Fantasie auf weitere Notenbankimpulse angesichts eines gestiegenen Wirtschaftsoptimismus als Begründung. An der Wall Street gab der Future auf den Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) seit Xetra-Schluss nach.
SIEMENS NACH ABB-ZAHLEN IM BLICK
Die tags zuvor stark gestiegenen Infineon-Aktien (XETRA:IFXGn) waren im vorbörslichen Handel beim Broker Lang & Schwarz (L&S) mit einem Minus von mehr als 1 Prozent unter den größten Verlierern.
Für die Papiere von Siemens (DE:SIEGn) (ETR:SIE) ging es um 0,70 Prozent nach unten. Hier galt es, die Geschäftszahlen des schweizerischen Rivalen ABB (VTX:ABBN) (FSE:ABJ) auf mögliche Signale für die Geschäftsentwicklung des deutschen Industriekonzerns abzuklopfen. ABB habe im ersten Quartal die Erwartungen beim Umsatz verfehlt, beim Auftragseingang und dem Gewinn aber übertroffen, sagte ein Händler.
FIELMANN NACH ZAHLEN UNTER DRUCK
Fielmann-Aktien (XETRA:FIEG) gaben bei L&S um fast 4 Prozent nach, nachdem die Optiker-Kette vorläufige Zahlen für die ersten drei Monate des Jahres vorgelegt hatte.
Um mehr als 1 Prozent nach oben ging es hingegen für die Aktien des Software-Konzerns SAP (XETRA:SAPG). Die Walldorfer hatten am Morgen ihre endgültigen Zahlen für das erste Quartal vorgelegt.
SARTORIUS ÜBERZEUGT MIT GESCHÄFTSENTWICKLUNG
Die jüngsten Geschäftszahlen des Labor- und Pharmazulieferer Sartorius (ETR:SRT3) kamen bei den Anlegern ebenfalls gut an. Der Aktienkurs stieg bei L&S um 0,22 Prozent. Das Unternehmen sieht sich nach zweistelligen Wachstumsraten im ersten Quartal auf Kurs zu seinen Jahreszielen.