FRANKFURT (dpa-AFX) - Schwache Vorgaben aus Übersee dürften den deutschen Aktienmarkt am Freitag belasten. Der X-Dax als Indikator für den Dax (DAX) signalisierte gut eine Stunde vor Xetra-Start ein Minus von 0,51 Prozent auf 10 728 Punkte. Nach der Kursrally von 18 Prozent seit Ende September steuert der Dax damit auf einen Wochenverlust von gut zweieinhalb Prozent zu.
Für den Leitindex der Eurozone, den EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50), zeichnete sich zum Wochenschluss ein ähnlich schwacher Start ab.
EXPERTE: ANLEGER STELLEN SICH AUF US-ZINSWENDE EIN
Nach dem US-Arbeitsmarktbericht Ende letzter Woche hätten die Anleger eine Weile gebraucht, um sich eine klare Meinung zu bilden, sagte Marktanalyst Angus Nicholson vom Broker IG. Der Aktienmarkt war ohne klaren Trend auf der Stelle getreten. Nun scheine die Entscheidung aber gefallen und es finde eine Neupositionierung für die wahrscheinliche Zinswende in den USA im Dezember statt, so Nicholson weiter.
Als Auslöser für teils harsche Verluste sieht der Experte aber vor allem in Konjunkturdaten aus China vom Vortag. Eine deutlich geringere Neuverschuldung chinesischer Unternehmen und Privatpersonen hatte im Oktober erneut Konjunktursorgen geschürt.
DEUTSCHE EUROSHOP NACH PROGNOSESENKUNG UNTER DRUCK
Auf Unternehmensseite neigt sich die Quartalsberichtssaison langsam ihrem Ende entgegen. Die Aktien der Deutschen Euroshop (XETRA:DEQGn) fielen vorbörslich beim Broker Lang & Schwarz (L&S) um 3,63 Prozent. Der auf Einkaufszentren spezialisierte Immobilieninvestor kappte nach den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres seine Ergebnisprognose für 2015.
Die Papiere des Branchenkollegen LEG Immobilien (XETRA:LEGn) gaben bei L&S um zweieinhalb Prozent nach. Das Unternehmen besorgte sich für den Kauf von 13 800 Wohnungen frisches Geld durch eine Kapitalerhöhung.
HÄNDLER: ANALYSTENKOMMENTAR LASTET AUF DEUTSCHER-BANK-AKTIE
Im SDax (SDAX) knickten die Aktien von Heidelberger Druckmaschinen (XETRA:HDDG) nach der Veröffentlichung der jüngsten Geschäftszahlen um mehr als 9 Prozent ein.
Neben der Berichtssaison bewegten auch Analystenkommentare. Einem Händler zufolge lastete auf den Papieren der Deutschen Bank (XETRA:DBKGn) eine Abstufung durch die US-Bank Citigroup. Die Aktien des Dax-Konzerns fielen bei L&S um 0,80 Prozent.