FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Schlussrally an der Wall Street am Vorabend dürfte am Mittwoch auch die Stimmung am deutschen Aktienmarkt heben. Insgesamt herrscht aber weiterhin vorsichtige Zurückhaltung. Ein Händler sieht die Börsen am Morgen angesichts der noch bestehenden Unsicherheitsfaktoren "viel zu ruhig".
Das mit Spannung erwartete Sondertreffen der Eurogruppe zu Griechenland dürften sich viele Anleger zunächst von der Seitenlinie anschauen. "Die Schlagzeilen dieser Zusammenkunft werden auch die Kursentwicklung der Märkte bestimmen", glaubt Marktstratege Stan Shamu vom Londoner Broker IG. Mit dem geplanten Ukraine-Krisengipfel in Minsk steht ein weiterer Hochkaräter auf dem Programm.
Der X-Dax (DAX) stand eine knappe Stunde vor Handelsstart bei 10 786 Punkten um 0,30 Prozent über dem Vortagesschluss des Dax. Der Index zeigt den außerbörslichen Stand des Standardwertebarometers an. Der Future auf den Eurostoxx-50-Index (DJ Euro Stoxx 50) liegt am Morgen um 0,18 Prozent höher als zum Handelsende in Europa.
CARL ZEISS VON ZAHLEN ANGETRIEBEN
Zu den Einzelwerten: Die Quartalsbilanz von Carl Zeiss Meditec (XETRA:AFXG) hat die Aktien des Medizintechnik-Konzerns am Mittwoch bei Lang & Schwarz um mehr als 2 Prozent nach oben geschoben. Sie waren damit vorbörslich bester Wert im TecDax. Dabei äußerten sich Börsianer eher verhalten nach dem ersten Blick auf das Zahlenwerk und den Ausblick. So bemängelte ein Händler das "etwas schlechter als erwartet ausgefallene operative Ergebnis".
Ein erfolgreiches Jahr sorgte bei den Aktien des Roboter- und Anlagenbauers Kuka (XETRA:KU2G) ebenfalls für ein vorbörsliches Plus von rund anderthalb Prozent: Die Augsburger haben die eigenen Erwartungen übertroffen und beim Auftragseingang erstmals die 2-Milliarden-Marke geknackt. Einige Analysten hatten die im Sommer erhöhte Unternehmensprognose aber schon als konservativ eingeschätzt. Die nun vorgelegten ersten Zahlen sind Händlern zufolge etwas besser als erwartet.
GERRESHEIMER REAGIEREN NEGATIV AUF ZAHLEN
Auch Gerresheimer (XETRA:GXIG) legte am Morgen seine Quartalsbilanz vor: trotz Schwächen im amerikanischen Markt erreichte der Verpackungsspezialist im vergangenen Jahr seine Wachstumsziele. Der Konzern erfüllte damit die selbst gesteckten Ziele und die Erwartungen der Analysten. Den Aktionären stellte der Vorstand eine um 5 Cent auf 75 Cent je Aktie erhöhte Dividende in Aussicht. Die Aktie verlor bei Lang & Schwarz dennoch etwa 1 Prozent an Wert.
Tui-Aktien (ETR:TUI1) werden am Mittwoch ex Dividende gehandelt. Der Reisekonzern schüttet 0,33 Euro je Anteil an die Aktionäre aus.