FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einer Rally von rund 1000 Punkten binnen gut zwei Wochen hat der Dax am Montag eine Verschnaufpause eingelegt. Der Dax (DAX) trat gegen Mittag bei 11 404,12 Punkten auf der Stelle. Für ein wenig Unterstützung sorgten zum Wochenstart abermals positiv Signale aus der deutschen Wirtschaft. So verbesserte sich die Stimmung in den deutschen Unternehmen im Dezember von hohem Niveau aus noch weiter, wie das Ifo-Geschäftsklima zeigte.
Für den MDax (MDAX), der die Aktien mittelgroßer Unternehmen repräsentiert, ging es um 0,18 Prozent auf 21 855,25 Zähler nach oben und der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) stieg um 0,56 Prozent auf 1777,31 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) gab moderat nach.
EXPERTEN: GEWINNMITNAHMEN WAHRSCHEINLICHER GEWORDEN
Die Aussicht auf eine womöglich etwas schnellere geldpolitische Straffung durch die US-Notenbank Fed und damit ein Abebben der Billiggeldflut jenseits des Atlantik hatten die großen Indizes in der vergangenen Woche gut weggesteckt. Den Börsen Europas hatte dabei auch der Euro Rückenwind verliehen, der infolge der Fed-Aussagen unter Druck geraten und unter die Marke von 1,04 US-Dollar gerutscht war. Zuletzt stabilisierte sich die Gemeinschaftswährung aber wieder über dieser Marke.
Mittlerweile sei der Aktienmarkt heißgelaufen, erklärte Chartexperte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar. Weitere Anstiege könnten zwar nicht ausgeschlossen werden, doch sollten auch die jüngsten Gefahrenzeichen beachtet werden. Der Dax sei am oberen Ende seines mittelfristigen Aufwärtstrendkanals angekommen. Zudem zeige der Abstand zum Monatsdurchschnitt eine Überhitzung, was das Korrekturrisiko erhöhe.
CITIGROUP STUFT DEUTSCHE BANK AB
Analystenstimmen sorgten auf der Unternehmensseite für reichlich Bewegung: Die Aktien der Deutschen Bank (4:DBKGn) fielen nach einer Verkaufsempfehlung der US-Bank Citigroup (NYSE:C) als Schlusslicht im Dax um 2,48 Prozent. Die Experten halten die Papiere nach deren Erholungsrally für zu hoch bewertet.
Zu einer ähnlichen Einschätzung kommen die Analysten der schweizerischen Großbank UBS (SIX:UBSG) mit Blick auf die Aktien der Stahlkonzerne Thyssenkrupp (4:TKAG) und Salzgitter (4:SZGG), die sie auf "Verkaufen" abstuften. Die Anteilsscheine von Thyssenkrupp fielen um 1,50 Prozent, die von Salzgitter um fast 4 Prozent.
CITIGROUP: LEG IMMOBILIEN UND TAG IMMOBILIEN ATTRAKTIV
Für die Aktien von LEG Immobilien (4:LEGn) und TAG Immobilien (4:TEGG) wurden die Citigroup-Analysten derweil optimistischer und stuften sie auf "Kaufen" hoch. Die Aktien von LEG Immobilien stiegen um 1,44 Prozent und die von TAG Immobilien verteuerten sich um 2,21 Prozent.
Im Kleinwerte-Index SDax (SDAX) ging es für die Anteile des Leasinganbieters Grenke (4:GLJn) nach einer Empfehlung der Privatbank Berenberg um mehr als 8 Prozent nach oben.
BRAAS MONIER STIMMT ÜBERNAHMEOFFERTE ZU - AKTIE STEIGT
Die Papiere des Dachziegelherstellers Braas Monier (4:BMSA) legten um 6,76 Prozent auf 28,13 Euro zu. Das SDax-Unternehmen gab den Widerstand gegen die Übernahmebestrebungen des US-Baustoffkonzerns Standard Industries auf. Grund ist ein erhöhtes Angebot, das letztlich 28,50 Euro je Anteilsschein entspricht, wie Braas Monier mitteilte.