FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) ist am sogenannten Hexensabbat an diesem Freitag zunächst auf seinem zur Wochenmitte eingeschlagenen Erholungspfad geblieben. Am späten Vormittag stand der deutsche Leitindex 0,31 Prozent höher auf 12 383,95 Punkten.
Am großen Verfallstag an der Börse, Hexensabbat genannt, laufen um die Mittagszeit an der Termin- und Optionsbörse Eurex die Futures und Optionen auf Aktienindizes aus. Erst danach seien die Märkte wieder sauber und einschätzbar, betonten die Autoren des Börsenbriefs von Bernecker.
Am Kassamarkt kann der Hexensabbat für größere Kursbewegungen sorgen. Denn Investoren versuchen oft, zum Verfall die Kurse kurzfristig in die für sie günstige Richtung zu bewegen. Die Stimmung an den Börsen schwanke im Moment ohnehin schon schnell und stark, sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. An einem Hexensabbat könne die Stimmung da noch schneller in die eine oder andere Richtung umschlagen.
Die Indizes hinter dem Dax präsentierten sich schwächer. Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Werte sank um 0,34 Prozent auf 25 736,65 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) verlor 0,64 Prozent auf 2680,23 Punkte. Dagegen legte der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) um 0,15 Prozent zu.
Für Aufmerksamkeit sorgt hierzulande der Börsengang der Medizintechnik-Tochter Healthineers (4:SHLG) von Siemens (4:SIEGn). Die Papiere wurden auf Xetra erstmals zum Kurs von 29,10 Euro gehandelt und damit deutlich über ihrem Ausgabepreis von 28 Euro. Zuletzt kosteten sie 29,70 Euro. Beim Ausgabepreis hatte Siemens noch leichte Abstriche machen müssen: Er lag in der unteren Hälfte der angepeilten Spanne von 26 bis 31 Euro.
Der Börsengang der Sparte, die unter anderem Weltmarktführer bei bildgebenden Systemen wie Röntgen- und Ultraschallgeräten sowie Magnetresonanztomographen (MRT) ist, ist einer der größten der vergangenen Jahre in Deutschland.
An der Dax-Spitze bauten die Aktien der Lufthansa (4:LHAG) ihren Vortagesgewinn um weitere 1,8 Prozent aus. Dagegen verloren im MDax die Anteile des Flughafenbetreibers Fraport (4:FRAG) 1,3 Prozent. Die Jahreszahlen seien teils etwas schwächer als erwartet, sagte ein Händler. Zudem lägen die durchschnittlichen Marktschätzungen für 2018 bereits am oberen Ende der Unternehmensziele.
Deutlich schwächer mit einem Minus von mehr als 2 Prozent zeigten sich im TecDax auch die Bechtle-Aktien (112:BC8G) nach endgültigen Geschäftszahlen für 2017. Der nun veröffentlichte Gewinn je Aktie lag einen Tick unter der durchschnittlichen Markterwartung. Dafür fiel die angekündigte Dividende von 0,90 Euro etwas höher aus als gedacht.
Für die Anteile von Borussia Dortmund (104:BVB) ging es im SDax (SDAX) um etwas mehr als 2 Prozent bergab, nachdem der Fußballverein am Vorabend im Achtelfinale der Europa League ausgeschieden war.