FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach seiner jüngsten Rekordrally hat der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch zunächst innegehalten. Der Dax (DAX) bewegte sich seit dem Morgen kaum vom Fleck und stand am Mittag mit minus 0,02 Prozent nahezu unverändert bei 11 203,47 Punkten. Auch die überwiegend positiv aufgenommenen Geschäftszahlen unter anderem vom Medizinkonzern Fresenius (XETRA:FREG) reichten nicht für größere Sprünge aus.
"Die Luft für den deutschen Leitindex wird zunehmend dünner", schrieb Christian Henke von IG Markets. Ein Ende der jüngsten Kletterpartie sei gleichwohl nicht absehbar.
Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Werte gab um 0,19 Prozent auf 19 790,16 Punkte nach. Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) rückte hingegen um 0,34 Prozent auf 1575,53 Punkte vor. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (DJ Euro Stoxx 50) gab 0,21 Prozent auf 3539,50 Zähler ab.
YELLEN-REDE STÜTZT MÄRKTE
Am Vortag hatte der deutsche Leitindex nach einer Rede von US-Notenbankchefin Janet Yellen eine historische Bestmarke bei 11 228,37 Punkten erreicht. Yellen hatte bekräftigt, dass die US-Notenbank Fed derzeit keine Eile habe, sich von ihrer jahrelangen Nullzinspolitik zu verabschieden. Das hatte für weiteren Auftrieb an den Märkten gesorgt. Das billige Geld der Notenbanken ist seit Jahren der Treibstoff für die Börsen.
Yellen spricht an diesem Mittwoch noch einmal vor dem Finanzausschuss des Repräsentantenhauses. Beobachter rechnen aber damit, dass sie ihre Rede wiederholen wird.
FMC-AKTIE MIT REKORDSTAND
Durch die Atempause im Griechenland-Schuldendrama rückte am deutschen Aktienmarkt die Berichtssaison der deutschen Unternehmen wieder stärker ins Blickfeld. Im Dax gehörten Fresenius-Papiere (XETRA:FREG) mit einem Aufschlag von rund einem Prozent nach der Vorlage von Geschäftszahlen zu den größten Gewinnern. Der milliardenschwere Zukauf von Krankenhäusern des Rivalen Rhön-Klinikum (XETRA:RHKG) hatte dem Bad Homburger Konzern 2014 ein weiteres Rekordjahr beschert.
Die Anteilsscheine der Dialysetochter FMC (XETRA:FMEG) erreichten am Morgen sogar ein Rekordhoch und notierten zuletzt noch 1,74 Prozent höher bei 66,64 Euro. Hier war der Gewinn im vergangenen Jahr zwar geschrumpft, jedoch nicht ganz so stark wie befürchtet.
Die seit Jahresbeginn schwach gelaufenen Aktien von Eon (ETR:EOAN) und RWE (XETRA:RWEG) haben derweil ihren Rückstand zu den gut gelaufenen Aktien anderer Konzerne etwas verkürzt. Die Papiere der Versorger setzen sich wie bereits am Vortag mit Aufschlägen von rund 3 Prozent an die Dax-Spitze.