FRANKFURT (dpa-AFX) - Dem Dax (DAX) ist nach seiner jüngsten Rally wieder die Kraft ausgegangen. Das Börsenbarometer fiel am Donnerstag bis zum Nachmittag um 0,59 Prozent auf 9987,53 Punkte. Der Dax rutschte damit wieder unter die psychologisch wichtige Marke von 10 000 Punkten, um die er bereits seit rund zwei Wochen pendelt.
Viele Anleger hätten bei einem Dax-Stand jenseits der 10 000 Punkte anscheinend wieder Angst vor der eigenen Courage bekommen, hieß es in einem Kommentar der Postbank. Nach den deutlichen Verlusten in den ersten beiden Monaten des Jahres zeichnet sich für den gesamten Monat März dennoch ein Anstieg um mehr als 5 Prozent ab.
Der Index der mittelgroßen Werte MDax (MDAX) fiel am Donnerstag um 0,49 Prozent auf 20 395,24 Punkte und der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) gab um 0,29 Prozent auf 1622,29 Punkte nach. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) ging es um fast 1 Prozent nach unten.
EUROKURS LEGT WEITER ZU
Für die verhaltene Stimmung dürfte auch der fortgesetzte Kursanstieg des Euro verantwortlich gewesen sein. Die Gemeinschaftswährung kletterte in Richtung der Marke von 1,14 US-Dollar. Das war der höchste Stand seit Oktober. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1385 (Mittwoch: 1,1324) Dollar fest. Ein stärkerer Euro kann die Exportaussichten der Unternehmen aus der Eurozone trüben.
Frische Impulse könnte noch der in den USA zur Veröffentlichung anstehende Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago liefern. Ansonsten warten die Anleger bereits auf den US-Arbeitsmarktbericht am morgigen Freitag.
EON NACH VORTAGESSPRUNG UNTER DRUCK
Eon-Aktien (ETR:EOAN) waren das Schlusslicht im Dax. Sie verbilligten sich um zweieinhalb Prozent, nachdem sie tags zuvor um mehr als 6 Prozent nach oben geschnellt waren.
Die Anteilsscheine der Lufthansa (XETRA:LHAG) stiegen an der Spitze des Leitindex um knapp 2 Prozent. Im MDax verteuerten sich die Anteilsscheine des Versicherers Talanx (XETRA:TLXGn) nach einer Kaufempfehlung der französischen Großbank Societe Generale (PA:SOGN) (SocGen) um mehr als 2 Prozent.
NEMETSCHEK PUNKTET MIT GESCHÄFTSAUSBLICK
Bei den beiden in der Bausoftware-Branche tätigen TecDax-Unternehmen Nemetschek (XETRA:NEM) und RIB Software (XETRA:RIB) sorgten die Geschäftsausblicke für 2016 für Bewegung. Während Nemetschek überzeugte, kamen die Prognosen von RIB Software alles andere als gut an. Die Papiere fielen um rund 4 Prozent. Bei Nemetschek konnten sich die Aktionäre zuletzt noch über ein moderates Plus von 0,42 Prozent freuen.