Insider-Daten freischalten: Bis zu 50% Rabatt auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

AKTIEN IM FOKUS: Ergebnisse des Bankenstresstestes enttäuschen die Anleger

Veröffentlicht am 01.08.2016, 12:34
Aktualisiert 01.08.2016, 13:05
© Reuters.  AKTIEN IM FOKUS: Ergebnisse des Bankenstresstestes enttäuschen die Anleger
DE40
-
BARC
-
DBKGn
-
CBKG
-
SOGN
-
RBIV
-
ISP
-
CRDI
-
BMPS
-

FRANKFURT/MAILAND/WIEN (dpa-AFX) - Der Bankenstresstest hat die Anleger ernüchtert zurückgelassen. Der europäische Branchenindex (DJX:SX7P) der Kreditinstitute fiel bis zum Montagmittag um annähernd 2 Prozent. Zwar waren die Ergebnisse teils besser ausgefallen als befürchtet, doch Experten hatten rasch vor einem voreiligen Aufatmen gewarnt.

Eine böse Überraschung erlebten vor allem die Aktionäre der österreichischen Raiffeisen Bank International (VIE:RBIV), deren Papiere um fast 7 Prozent absackten. Die Tester der Europäischen Bankenaufsicht EBA hatten der Konzernmutter, der Raiffeisen Zentralbank, ein sehr schwaches Zeugnis ausgestellt.

Hierzulande erwiesen sich die zwar die getesteten Banken als ausreichend mit Kapital ausgestattet, allerdings erfüllten sie die Anforderungen teils nur knapp. Im Fokus der Kritik standen insbesondere die Deutsche Bank (XETRA:DBKGn) und die Commerzbank (XETRA:CBKG), deren Anteilsscheine sich am Ende des Leitindex Dax (DAX) versammelten. Dabei wurden die Aktien der Commerzbank mit minus 3,61 Prozent besonders deutlich abgestraft, während die Papiere des Branchenprimus Deutsche Bank um gut 2 Prozent nachgaben.

VERSCHIEDENE KRISENSZENARIEN

Der Stresstest sollte zeigen, ob die Banken für einen Einbruch der Wirtschaft gerüstet sind oder ob die Kapitalpuffer der Geldhäuser ausreichen, wenn die Immobilienpreise einbrechen. Veröffentlicht wurde, wie die Banken unter den verschiedenen Szenarien abschnitten mithilfe der so genannten harten Kernkapitalquote. Sie gilt als entscheidende Kennziffer. Die harte Kernkapitalquote setzt das Eigenkapital von Banken ins Verhältnis zu den Risikoposten und gibt Aufschluss über den jeweiligen Kapitalpuffer.

DEUTSCHE BANK BESSER ALS BEFÜRCHTET

Bei der Deutschen Bank nun ergab sich für den Fall eines angenommenen Krisenszenarios bezüglich dieser harten Kernkapitalquote ein Wert von 7,80 Prozent. Damit habe das Institut zwar Schwächen gezeigt, aber fraglos besser abgeschnitten als gefürchtet, schrieb Analyst Mike Harrison von der britische Investmentbank Barclays (LON:BARC).

Der Anleihen-Analyst Ingo Frommen von der Landesbank Baden-Württemberg schrieb, die Deutsche Bank habe den Bankenstresstest 2016 überraschend zufriedenstellend absolviert. Abgesehen vom Thema der Rechtsrisiken scheine das Institut geringere Risiken zu haben als erwartet.

Allerdings habe der Stresstest auch die Schwachstellen der Deutschen Bank sehr deutlich gezeigt, fuhr Frommen fort. So sei die sogenannte Leverage Ratio in einem bestimmten Szenario auf 3,0 Prozent und damit genau auf den Wert der Mindestvorgabe des Regulators gefallen. Diese Kenngröße setzt das Eigenkapital einer Bank ins Verhältnis zur gesamten Bilanzsumme, und zwar unabhängig vom Risikogehalt der Anlagen.

COMMERZBANK DEUTLICH UNTER DEM BRANCHENDURCHSCHNITT

Die Commerzbank erreichte in dem Krisenszenario eine harte Kernkapitalquote von lediglich 7,42 Prozent. Damit liege das Geldhaus deutlich unter dem Branchenschnitt von 9,2 Prozent, schrieb Analyst Geoff Dawes von der Societe Generale (PA:SOGN). Insgesamt habe die Commerzbank in mehreren Disziplinen mit am schwächsten abschnitten, ergänzte der Barclays-Experte Harrison.

Unter den italienischen Kreditinstituten schließlich gerieten die Großbanken teils stark unter Druck. So sackten die Papiere der Unicredit (MI:CRDI) (AFF:UCG) (FSE:CRI) um rund 6 Prozent ab, und für die Anteilsscheine von Intesa SanPaolo (MILAN:ISP) (ETR:IES) ging es um mehr als 3 Prozent nach unten.

Die leidgeprüften Aktionäre der Banca Monte dei Paschi di Siena (BMPS) (MILAN:BMPS) (FSE:MPI) konnten sich derweil über ein Plus von rund 2,5 Prozent freuen. Das Traditionshaus schnitt zwar in dem Test am schlechtesten ab. Kurz vor der Präsentation der Stresstest-Ergebnisse wurde aber ein milliardenschwerer Rettungsplan vorgelegt, so dass die Anleger erleichtert reagierten.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.