NEW YORK (dpa-AFX) - An der Wall Street scheint vor dem Wochenende Zurückhaltung Trumpf zu sein. Chinesische Wirtschaftsdaten am Samstag und die mögliche Zinswende in den USA in der kommenden Woche ließen die Anleger lieber an der Seitenlinie bleiben, schrieb Marktanalyst Jasper Lawler vom Devisenhändler CMC Markets.
Eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsstart taxierte der Broker IG den Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) 0,88 Prozent tiefer bei 17 420 Punkten. Auf Wochensicht läge er damit gut 2,5 im Minus.
Aktuelle Wirtschaftsdaten aus dem November haben den Volkswirten zufolge wohl keine Auswirkungen auf die Leitzinsentscheidung der US-Notenbank in der kommenden Woche. Eine Erhöhung gelte als sicher, das Tempo für weitere Schritte dürfte aber moderat bleiben, vermuteten sie. Im Handelsverlauf stehen aber noch Zahlen zu den Oktober-Lagerbeständen und die Ergebnisse zum Verbrauchervertrauen der Universität Michigan an.
Die zuletzt spekulierte Mega-Fusion in der Chemiebranche wurde am Freitag vor Börsenstart bestätigt: Die Großkonzerne Dupont (NYSE:DD) (FSE:DUP) und Dow Chemical (XETRA:DCH1) (NYSE:DOW) schließen sich zusammen. Dabei entsteht ein Branchengigant mit einer Marktkapitalisierung von rund 130 Milliarden Dollar. Dies ist die größte Firmenhochzeit in der Branchengeschichte. Vor Börsenstart gaben die Aktien von Dupont um rund fünf Prozent nach, Papiere von Dow Chemical um anderthalb Prozent.
Daneben bleiben die Aktien von US-Ölkonzernen und -förderern im Fokus. Der Ölpreis der US-Sorte WTI sackte auf einen weiteren Tiefststand seit Februar 2009 ab. Die Internationale Energieagentur IEA hatte mitgeteilt, dass das Rohöl-Überangebot am Weltmarkt mindestens bis spät ins Jahr 2016 anhalte.
Vorbörslich gaben die Aktien von Chevron (NYSE:CVX) (FSE:CHV) um rund anderthalb Prozent nach. Am Donnerstag waren sie noch bester Wert im Dow Jones. Die Papiere von ExxonMobil (NYSE:XOM) (ETR:XONA) verbilligten sich vor Börsenbeginn um mehr als ein Prozent.
Die Papiere von Adobe Systems (NASDAQ:ADBE) (FSE:ADB) sprangen um mehr als viereinhalb Prozent an. Der Softwarehersteller hatte am Donnerstag nach Börsenschluss seine Zahlen für das vierte Quartal veröffentlicht und beim Gewinn die Erwartungen der Analysten übertroffen. Mehr Kunden als erwartet hatten die auf der Cloud-Technik basierten Anwendungen genutzt.