NEW YORK (dpa-AFX) - Weiter fallende Ölpreise dürften die Wall Street zur Wochenmitte noch tiefer ins Minus drücken. Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn mit 16 273 Punkten 0,97 Prozent unter seinem Schlussniveau vom Dienstag, als der Leitindex bereits mehr als 1 Prozent verloren hatte.
Damit droht die jüngste Erholungsrally im Sande zu verlaufen. Bereits im europäischen Handel waren die Börsen stark unter Druck geraten.
Die Ölpreise haben am Mittwoch an die Verluste vom Vortag angeknüpft und sind weiter deutlich gefallen. Händler erklärten den Preisrutsch mit Kommentaren der Ölminister von Saudi-Arabien und dem Iran.
Auf einem Branchentreffen vom Vortag in Houston hatte der saudische Ölminister Ali Al-Naimi Produktionskürzungen trotz eines zu starken Angebots auf dem Weltmarkt eine klare Absage erteilt. Irans Ölminister Bijan Namdar Zangeneh bezeichnete auf dem Treffen das anvisierte Einfrieren der Fördermenge auf dem Januar-Niveau als eine "unrealistische Forderung".
Der Ölpreisverfall hatte jüngst immer wieder Sorgen geweckt, dass die Förderländer an Kaufkraft verlieren. Eine schwächere Nachfrage von Seiten der ölproduzierenden Schwellenländer würde sich auch negativ auf die US-Wirtschaft auswirken.
Vor diesem Hintergrund waren bereits in Europa die konjunktursensiblen Rohstoffwerte (DJX:SXPP) stark eingebrochen, nachdem sie freilich zu Wochenbeginn noch deutlich von Spekulationen auf eine künftige Begrenzung der Ölschwemme profitiert hatten.
In den USA nun sackten die Aktien des Aluminiumherstellers Alcoa (NYSE:AA) (ETR:ALU) im vorbörslichen Handel um mehr als 3 Prozent ab, für die Anteilsscheine des Kupferproduzenten Freeport-McMoRan (NYSE:FCX) ging es gar um gut 6 Prozent nach unten. Aktien von Ölkonzernen wie Chevron (NYSE:CVX) (FSE:CHV) und ExxonMobil (NYSE:XOM) (ETR:XONA) büßten mehr als 1 Prozent ein.
Darüber hinaus sollten auch einige Geschäftszahlen für Aufmerksamkeit sorgen. So überraschte die Baumarktkette Lowe's (NYSE:LOW) mit ihrem Umsatz im vierten Quartal positiv. In dem trüben Umfeld fielen die Papiere dennoch vorbörslich um mehr als 2 Prozent, zumal der Gewinn lediglich im Rahmen der Erwartungen gelegen hatte.
Für einen Lichtblick hingegen sorgte First Solar (NASDAQ:FSLR) mit einem vorbörslichen Plus von rund 3 Prozent. Der Solarkonzern hatte mit seinem Gewinn je Aktie im Schlussquartal 2015 die Markterwartung deutlich übertroffen.