NEW YORK (dpa-AFX) - Die Kurseinbrüche in Japan und Europa dürften am Dienstag auch den US-Anlegern auf die Stimmung schlagen. Gut eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn taxierte das Handelshaus IG den Aktienindex Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) bei 17 616 Punkten. Das wäre ein Minus von 0,68 Prozent gegenüber seinem Schlusskurs vom Montag. Bereits zu Wochenbeginn war die Wall Steet nach der Kursrally der vergangenen Wochen moderat zurückgefallen.
Am Dienstag hatte der Höhenflug des Yen den japanischen Leitindex Nikkei 225 (FX1:N225) wieder unter die Marke von 16 000 Punkten gedrückt und damit Sorgen um die wichtige Exportwirtschaft des Landes geschürt. Im Sog dessen büßten auch der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) und der Dax (DAX) mehr als 2 Prozent an Wert ein.
Nach Börseneröffnung an der Wall Street richten sich die Augen der Anleger auf den ISM-Index für den Dienstleistungssektor in den USA. Das Barometer könnte nach vier Rückgängen im März erstmals wieder zugelegt haben, schrieb Analyst Ralph Solveen von der Commerzbank. Der Rutsch in den vergangenen Monaten habe mancherorts Befürchtungen geweckt, der Dienstleistungsbereich würde als Motor der Konjunkturerholung ausfallen.
Unter den Einzelwerten sackten die Papiere von Allergan (NYSE:AGN) vorbörslich um rund 19 Prozent ab. Die Anleger reagierten geschockt auf neue Schritte des US-Finanzministeriums zur Verhinderung von Steuerflucht per Firmenübernahmen. Analysten sahen durch den Vorstoß des Finanzministeriums die geplante Übernahme von Allergan durch den Viagra-Konzern Pfizer (NYSE:PFE) (XETRA:PFE) in Gefahr. Dessen Anteilsscheine stiegen vorbörslich dementsprechend um mehr als 2 Prozent, da Pfizer nun eventuell nicht den milliardenschweren Deal stemmen muss.
Die ebenfalls im Dow notierten Papiere von Walt Disney (NYSE:DIS) (ETR:WDP) verloren im vorbörslichen US-Handel rund 2 Prozent. Der bislang als Favorit auf die Nachfolge von Konzernchef Bob Iger gehandelte Spitzenmanager Thomas Staggs nimmt unerwartet seinen Hut und wird sein Amt als für das laufende Geschäft verantwortlicher Vorstand am 6. Mai abgeben. Das "Wall Street Journal" berichtete unter Berufung auf einen Insider, dass es Staggs bis zuletzt nicht gelungen sei, die nötige Rückendeckung der restlichen Führungsriege zu erlangen.
Für die Anteilsscheine von Tesla (NASDAQ:TSLA) ging es um vorbörslich mehr als 3 Prozent nach unten. Der Elektroautobauer kann mit der großen Nachfrage nach seinen Modellen nicht Schritt halten. Im ersten Quartal brachte das Unternehmen 14 820 Wagen an die Kundschaft. Damit wurde die eigene Prognose von 16 000 Stück verfehlt.