NEW YORK (dpa-AFX) - Der Wall Street winkt am Mittwoch ein verhaltener Handelsauftakt. Nach der gestrigen Rally aufgrund guter Konjunkturdaten und Notenbanken-Hoffnungen hielten sich die Investoren erst einmal etwas zurück, erklärte ein Anlagestratege. Daran änderten auch die aktuellen, positiven Nachrichten vom Arbeitsmarkt nichts.
Eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenstart taxierte der Broker IG den Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) bei 16 821 Punkten. Damit läge der US-Leitindex 0,26 Prozent unter seinem Schlusskurs vom Dienstag, als er über 2 Prozent gewonnen hatte. Neben guten Wirtschaftsdaten hatte die Erwartung weiterer konjunkturfördernder Maßnahmen der Notenbanken in China und Europa für Euphorie gesorgt.
Die jüngste Konjunkturmeldung aus den USA fiel ebenfalls erfreulich aus: Nach Angaben des Dienstleisters ADP hat der Arbeitsmarkt auch im Februar positiv überrascht, da die Beschäftigtenzahl im Privatsektor stärker stieg als erwartet. Allerdings wurde der Stellenaufbau im Vormonat nach unten revidiert. Die ADP-Daten gelten als Richtschnur für den am Freitag anstehenden Arbeitsmarktbericht der Regierung, welcher wiederum große Bedeutung für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed hat.
Zur Wochenmitte gab es auch einige kursbewegende Unternehmensnachrichten. Beim Agrochemiekonzern Monsanto (NYSE:MON) (ETR:MOO) sorgte das deutlich gesenkte Jahresgewinnziel für einen vorbörslichen Kursrutsch von fast 5 Prozent.
Die Aktien von Zynga (NASDAQ:ZNGA) sprangen dagegen dank eines Führungswechsels schon vor dem Startschuss um knapp 10 Prozent hoch. Bei der Online-Spielefirma gibt Gründer Mark Pincus zum zweiten Mal den Chefposten zugunsten eines Branchenveteranen ab. Als neuer Spitzenmann wurde Frank Gibeau vorgestellt, der über 20 Jahre beim Gaming-Schwergewicht Electronic Arts (NASDAQ:EA) verbracht hatte. Dort war er unter anderem für das Geschäft auf Mobilgeräten zuständig.
Derweil zeigte sich Facebook (NASDAQ:FB) mit einem marktkonform knappen Kursminus ungerührt vom angekündigten Verfahren des Bundeskartellamts. Die Wettbewerbsbehörde verdächtigt das Online-Netzwerk, bei den Vertragsbestimmungen zur Verwendung von Nutzerdaten eine mögliche marktbeherrschende Stellung zu missbrauchen.
Eine Facebook-Sprecherin betonte in einer ersten Reaktion die Kooperationsbereitschaft des Unternehmens. Am Vortag hatten die Aktien ungeachtet der Festnahme eines Facebook-Managers in Brasilien fast 3 Prozent gewonnen. Inzwischen wurde der Mann wieder freigelassen.
Auch die Aktien von Intercontinental Exchange (ICE) (NYSE:ICE) (FSE:I5E) sollten erneut einen Blick wert sein. Kreisen zufolge wappnen sich die Londoner Börse und der Übernahmeinteressent Deutsche Börse (XETRA:DB1Gn) gegen eine mögliche konkurrierende Offerte. Am Dienstag hatte der US-Rivale ICE mitgeteilt, er erwäge ein eigenes Angebot.