NEW YORK (dpa-AFX) - Die Furcht vor einer Eskalation der Ukraine-Krise hat die US-Börsen am Donnerstag wieder leicht ins Minus gedrückt. Überraschend gute Konjunkturdaten, die den Markt zuvor gestützt hatten, gerieten erst einmal in den Hintergrund.
Der Dow Jones Industrial F:DJI büßte zuletzt 0,21 Prozent auf 16 408,65 Punkte ein. Für den wichtigen marktbreiten S&P-500-Index F:INX ging es um 0,19 Prozent auf 1916,62 Punkte nach unten. Bei dem Nasdaq 100
Händler verwiesen als Belastung zum Beispiel auf die Aussage von EZB-Chef Mario Draghi, wonach die zahlreichen internationalen Krisenherde für die weitere konjunkturelle Entwicklung der Eurozone gefährlich werden könnten. Konkret nannte er auf der Pressekonferenz im Anschluss an die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank die Konflikte in Syrien, Libyen und in der Ukraine. Derweil schossen die prorussischen Separatisten in der Ostukraine erneut ein Militärflugzeug vom Typ Mig-29 ab.
In den USA war die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche überraschend um 14 000 auf 289 000 gesunken. Das war besser als erwartet. Ökonomen hatten mit 304 000 gerechnet.
Unter den Einzelwerten zogen einige Unternehmen mit ihren Geschäftszahlen die Aufmerksamkeit auf sich. Die Papiere von 21st Century Fox F:FOXA etwa schnellten an der Spitze des Nasdaq 100 um 5,29 Prozent in die Höhe. Dank erfolgreicher Filme wie "X-Men: Zukunft ist Vergangenheit" oder "Rio 2 - Dschungelfieber" hatte der Medienkonzern seinen Überschuss im vierten Geschäftsquartal von 371 auf 999 Millionen Dollar (747 Millionen Euro) mehr als verdoppelt.
Zu den schwächsten Werten zählten die Titel von Mylan (NYS:MYL) (FSE:FQX). Sie büßten rund ein Prozent ein. Der Pharmakonzern hatte mit seiner Prognose für den bereinigten Gewinn im dritten Quartal enttäuscht.
Unter den Favoriten im S&P 500 stiegen die Aktien von CenturyLink F:CTL um rund ein Prozent. Das gute Geschäft mit superschnellen Internetverbindungen schob bei dem Provider den Umsatz an. Die Titel von Carnival F:CCL (FSE:POH1) indes profitierten mit plus 1,21 Prozent von einem positiven Analystenkommentar. Die Bank of America hatte die Anteilsscheine der Kreuzfahrt-Reederei zum Kauf empfohlen.
Abseits der großen Indizes geriet mit den Aktien von Coupons.com F:COUP nun binnen zweier Tage schon ein dritter Coupons-Vertreiber neben Groupon F:GRPN und RetailMeNot F:SALE stark unter Druck. Weil der Verlust im zweiten Quartal unerwartet hoch ausgefallen war, sackten die Papiere um 22,27 Prozent auf 15,15 US-Dollar ab und fielen damit unter ihrem Ausgabekurs von 16,00 Dollar. Der Wettbewerb in der Branche habe sich seit Juni verschärft, sagte ein Analyst. Groupon-Titel gaben indes um mehr als drei Prozent nach, wohingegen Papiere von RetailMeNot leicht zulegten.
Im Dow schließlich hatten die Aktien des Flugzeugbauers Boeing F:BA (ETR:BCO) die Nase vorn und stiegen um 1,39 Prozent. Schlusslicht waren die Papiere des Krankenversicherers UnitedHealth F:UNH mit minus 2,22 Prozent.