NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Dienstag dank guter Zahlen von Merck & Co NYS:MRK (FSE:MCC) sowie Sprint NYS:S (FSE:SRN) weiter zugelegt. Schwache Konjunkturdaten bremsten die Kursentwicklung nur kurzzeitig etwas ab.
Zuletzt verbuchte der Dow Jones Industrial (DJI:DJI) ein Plus von 0,50 Prozent auf 16 530,29 Punkte. Bereits zum Wochenauftakt hatten anziehende Übernahmeaktivitäten und gute Immobiliendaten die Ukraine-Krise in den Hintergrund gedrängt und dem US-Leitindex einen freundlichen Börsenschluss ermöglicht. Für den marktbreiten S&P-500-Index (SPI:INX) ging es um 0,39 Prozent auf 1876,77 Punkte hoch. An der Technologiebörse Nasdaq rückte der Auswahlindex Nasdaq 100 um 0,40 Prozent auf 3559,10 Punkte vor.
Die US-Hauspreise in den zwanzig größten Ballungsgebieten waren im Februar etwas weniger gestiegen als erwartet, wie der Case-Shiller-Hauspreisindex zeigte. Zudem hatte sich das Verbrauchervertrauen im April stärker eingetrübt als von Volkswirten prognostiziert. Allerdings wurde der Wert für den Vormonat nach oben revidiert.
Zudem schrieb Ulrich Wortberg von der Helaba, dass das Wachstumsszenario für die USA davon nicht in Frage gestellt werde. "Für die US-Notenbank gibt es im Hinblick auf die morgige FOMC-Entscheidung keinen Grund, den eingeschlagenen Pfad der sukzessiven Reduzierung des monatlichen Anleihekaufvolumens zu verlassen", betonte der Experte. Auch andere Beobachter gehen davon aus, dass der geldpolitische Ausschuss (FOMC) der Notenbank das sogenannte "Tapering" mit unvermindertem Tempo fortsetzen wird.
In der Ukraine hat sich die Lage zumindest nicht weiter verschärft. Die Nato konnte einen angeblichen russischen Truppenabzug aus dem Grenzgebiet zur Ukraine allerdings zunächst nicht bestätigen. "Wenn wir es in den kommenden Wochen lediglich mit weiteren Sanktionen zu tun haben, dürfte dies Investoren beruhigen", sagte ein Marktexperte. Allerdings warnte der russische Staatskonzern Gazprom (SQ1:OGZD) (FSE:GAZ) vor möglichen Gaslieferstörungen nach Europa.
Kurstreibende Nachrichten kamen abermals aus dem Pharmasektor. Die Aktien des Dow-Spitzenreiters Merck & Co NYS:MRK (FSE:MCC) zogen nach Zahlen zum ersten Quartal um 3,03 Prozent an. Der Konzern hatte dank Kosteneinsparungen trotz eines Umsatzrückgangs den Gewinn gesteigert. Das Ergebnis je Aktie (EPS) vor Sonderposten übertraf die Analystenerwartungen. Zudem bestätigte Konzernchef Kenneth Frazier den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr.
Die Papiere von Konkurrent Bristol-Myers Squibb NYS:BMY (ETR:BRM) gaben hingegen trotz besser als erwartet ausgefallener Quartalszahlen um 2,72 Prozent nach. Sie hatten allerdings schon in den vergangenen zwölf Monaten rund ein Viertel an Wert gewonnen.
Positiv überraschte auch das jüngste Zahlenwerk von Sprint NYS:S (FSE:SRN). Der US-Mobilfunker hatte zum Jahresauftakt im hart umkämpften Markt weniger Kunden als gedacht verloren und hob zudem seine Jahresprognose an. Die Aktien gewannen 9,56 Prozent.
Beim Reifenhersteller Goodyear (NYS:GT) (FSE:GTR) sorgte die Bilanzvorlage indes für einen Kursrutsch von 6,04 Prozent. Der Continental-Konkurrent (ETR:CON) blieb sowohl mit dem um Sonderposten bereinigten EPS als auch dem Umsatz hinter den Erwartungen zurück.