NEW YORK (dpa-AFX) - Der zuletzt schwache US-Aktienmarkt hat am Donnerstag erneut Verluste verbucht. Die Unsicherheit sei enorm hoch, sagte ein Marktteilnehmer. Gründe dafür seien die Freigabe des Frankenkurses zum Euro, die Entwicklung der Rohstoffpreise sowie die laufende Berichtssaison.
Der Dow Jones Industrial (Dow 30) verlor bis gut zwei Stunden vor Handelsende 0,54 Prozent auf 17 332,33 Punkten. Der S&P-500-Index (S&P 500) büßte 0,71 Prozent auf 1997,02 Punkte ein. Beide Indizes hielten sich damit allerdings über den Tiefs des Vortages. An der Nasdaq sank der technologielastige Auswahlindex
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hatte den Mindestkurs von 1,20 Franken je Euro aufgehoben. Sowohl der Euro als auch der US-Dollar werteten massiv zum Franken ab. Aus der US-Wirtschaft kamen derweil gemischte Signale. Während sich die Stimmung in der Industrie des US-Bundesstaats New York im Januar überraschend deutlich aufgehellt hatte, war die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestiegen.
Von den Banken kamen erneut enttäuschende Signale: Altlasten aus der Zeit der Finanzkrise hatten der Bank of America (NYSE:BAC) (ETR:NCB) die Jahresbilanz verdorben: Wegen deutlich gestiegener Kosten für Rechtsstreitigkeiten war der Überschuss um fast 60 Prozent eingebrochen. Die Anleger quittierten dies mit minus viereinhalb Prozent bei der Aktie.
Auch die Papiere des Konkurrenten Citigroup (NYSE:C) (XETRA:TRVC) sanken mit gut dreieinhalb Prozent Minus deutlich. Die Bank hat mit ähnlichen Problemen zu kämpfen und veröffentlichte ebenfalls schwache Zahlen. Zur Wochenmitte hatte bereits Branchenprimus JPMorgan (NYSE:JPM) (ETR:CMC) mit seinen Geschäftsergebnissen enttäuscht. Auch der auf Hypotheken spezialisierte Wettbewerber Wells Fargo (ETR:NWT) (NYSE:WFC) hatte die Anleger trotz solider Resultate nicht überzeugen können.
Die Aktien von Best Buy (NYSE:BBY) (FSE:BUY) brachen nach einem pessimistischen Ausblick um gut elf Prozent ein. Die Elektronikhandelskette habe für das erste Halbjahr nur eine maue Umsatzentwicklung signalisiert, hieß es am Markt.
Dagegen sorgte der Einzelhändler Target (NYSE:TGT) (FSE:DYH) für einen der wenigen Lichtblicke: Ein angehobenes Gewinnziel für das Schlussquartal 2014 und der Beschluss, sich aus dem kanadischen Markt zurückzuziehen, ließen die Anteilsscheine um anderthalb Prozent steigen.
Blackberry-Titel (NASDAQ:BBRY) (FSE:RI1) gaben nach der Dämpfung von Übernahmespekulationen rund zweidrittel ihres dreißigprozentigen Kurssprungs vom Vortag wieder ab. Der angeschlagene Smartphone-Pionier dementierte Gespräche mit Samsung (SQ1:SMSN) (FSE:SSU) über ein mögliches Kaufangebot. Auch der südkoreanische Branchenprimus widersprach entsprechenden Berichten, die tags zuvor noch beflügelt hatten.