WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Donnerstag wegen der Krim-Krise deutlich verloren. Der ATX (EAI:ATX) fiel 1,80 Prozent auf 2.407,78 Einheiten. Nach einem richtungslosen Handel am Vormittag rutschte der ATX am frühen Nachmittag etwas tiefer ins Minus. Die in die Verlustzone drehenden US-Börsen brockten dann dem heimischen Leitindex relativ deutliche Abschlägen ein.
Gute US-Konjunkturdaten wurden somit am Markt ignoriert, vielmehr sorge man sich weiter um den Konflikt zwischen der Ukraine und Russland, sowie die wirtschaftliche Entwicklung in China, hieß es aus dem Handel. Dort hatten heute Zahlen zur Industrieproduktion für Januar und Februar enttäuscht.
Unter den Einzelwerten wurden heute vor allem die beiden Bankwerte gehandelt. Rund 40 Prozent des Handelsvolumen entfielen auf die beiden Finanzpapiere. Raiffeisen (FSE:RAW) (EAV:RIBH) schlossen nach Auftaktgewinnen mit einem kräftigen Minus von 1,90 Prozent bei 20,60 Euro. Erste Group (FSE:EBO) (EAV:EBS) reduzierten sich 1,42 Prozent auf 23,66 Euro.
Die weiteren Schwergewichte tendierten ebenfalls tiefer in die Verlustzone. Andritz (EAV:ANDR) (FSE:AZ2) sackten 2,87 Prozent auf 44,10 Euro ab. OMV (EAV:OMV) (FSE:OMV) fielen 2,52 Prozent auf 31,31 Euro und Voestalpine (EAV:VOE) (FSE:VAS) reduzierten sich 2,07 Prozent auf 29,31 Euro. Immofinanz (EAV:IIA) (FSE:IMO) schlossen 0,57 Prozent leichter bei 3,48 Euro.
Post-Aktien rutschten bis Handelsschluss mit einem Minus von 4,28 Prozent auf 35,25 Euro an das Ende der Kurstafel zurück, obwohl die heutigen Jahreszahlen von Marktbeobachtern als solide bezeichnet wurden. Der Umsatz des Logistikkonzerns lag 2013 mit 2,37 Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorjahres, das Betriebsergebnis (Ebit) verbesserte sich leicht auf 186 Millionen Euro. 'Wir können mit unserer Performance im Jahr 2013 zufrieden sein', zog am Donnerstag Post-Chef Georg Pölzl Resümee über das Jahr 2013.
Zum Ausblick meinte er, die Post peile weiterhin eine stabile Umsatzentwicklung an, bei der Hauptversammlung solle eine Dividende von 1,90 Euro (zuletzt 1,80 Euro) vorgeschlagen werden. Das Ebitda-Margenziel liege weiterhin bei 10 bis 12 Prozent.
Flughafen Wien (FSE:FLW) (EAV:FLU) verzeichneten ein vergleichsweise moderates Minus von 0,15 Prozent auf 66,90 Euro. Der Flughafen hat im Februar mehr Fluggäste und Fracht abgefertigt als im Vorjahresmonat. Die Zahl der Passagiere erhöhte sich um 1,8 Prozent auf 1,354.938 Personen. Das Frachtaufkommen (Cargo) sei um 6,1 Prozent auf 19.392 Tonnen gestiegen, teilte der Konzern am Donnerstag mit.
Analystenstimmen gab es unter anderem zu Schoeller-Bleckmann (SBO). Die Wertpapierexperten von Kepler Cheuvreux haben das Kursziel für den Ölfeldausrüster von 86 auf 84 Euro gesenkt. Die Bewertung der Papiere wurde bei 'Hold' belassen. SBO schlossen 2,66 Prozent schwächer bei 80,50 Euro.PA/zb