WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Montag klar im Plus geschlossen. Der ATX stieg um 1,18 Prozent auf 3111,25 Punkte. Europaweit zogen die Börsen deutlich an. Angetrieben wurden sie von den neuesten Entwicklungen im Handelsstreit zwischen den USA und China. Beim G-20-Gipfel in Buenos Aires hatten sich Chinas Staatspräsident Xi Jinping und US-Präsident Donald Trump auf einen Fahrplan zur Beilegung des Konflikts geeinigt. Bei einem mehrstündigen Arbeitsessen vereinbarten die beiden unter anderem, auf Zollerhöhungen ab Januar zu verzichten.
Beide Seiten wollten sich bemühen, binnen 90 Tagen ihre Streitigkeiten bei zahlreichen Punkten beizulegen, hatte das US-Präsidialamt am Samstag mitgeteilt. Um das Ungleichgewicht im Handel abzubauen, habe China zugesagt, mehr US-Produkte zu kaufen. Beide Seiten sprachen von positiven und konstruktiven Gesprächen.
An der Wiener Börse wurden die Nachrichten sehr positiv aufgenommen. Der ATX lag in der Spitze knapp 2,5 Prozent im Plus. Später gab der Leitindex seine Gewinne teilweise wieder ab. Zuvor hatten die US-Börsen zwar fester eröffnet. Allerdings waren die Gewinne etwas geringer ausgefallen, als die Futures am Vormittag noch angedeutet hatten.
In Wien setzten sich die Aktien des stark in China engagierten Leiterplattenherstellers AT&S mit einem Plus von 3,62 Prozent auf 18,32 Euro an die Indexspitze. Sehr fest zeigten sich auch die Bankaktien Bawag (17:BAWG) (plus 3,42 Prozent auf 40,12 Euro) und Raiffeisen (plus 3,00 Prozent auf 26,82 Euro).
Auch Ölaktien waren gut gesucht. Schoeller-Bleckmann zogen um 3,11 Prozent auf 76,20 Euro an und OMV (17:OMVV) stiegen um 1,28 Prozent auf 45,19 Euro. Die Ölpreise lagen am frühen Abend mit mehr als zweieinhalb Prozent im Plus.
Klar nach oben ging es außerdem für die Titel des Stahlkonzerns Voestalpine (17:VOES). Mit einem Plus von 2,15 Prozent auf 29,98 Euro gingen sie allerdings deutlich unter ihrem Tageshoch von 31,08 Euro aus dem Handel. Die Titel des Linzer Stahlunternehmens waren in den vergangenen Monaten vom Handelsstreit und dessen Auswirkungen auf die Automobilbranche belastet worden. Mit einem Minus von rund 40 Prozent sind sie im bisherigen Jahresverlauf der schwächste Wert im österreichischen Leitindex.