Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte legten dank Entspannungssignalen im wiederaufflammenden Handelskonflikt zwischen den USA und China vor den offiziellen US-Arbeitsmarktdaten zu.
Der deutsche Leitindex DAX gewann 0,8% und der französische Standardindex CAC 40 stieg um 0,6%. Der britische Aktienindex FTSE blieb aufgrund eines Feiertages geschlossen.
Chinas Vize-Premier Liu He sprach mit dem US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer und Finanzminister Steven Mnuchin telefonisch am Freitag (Peking-Zeit), wie die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua News Agency mitteilte. Beide Seiten verpflichteten sich zur Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft und öffentliche Gesundheit, hieß es in dem Bericht.
Beide Seiten hatten sich in den letzten Tagen mit spitzen Bemerkungen über den Ursprung und die Ausbreitung der Covid-19-Pandemie abgewechselt, so dass die Trump-Administration irgendwann mit Handelssanktionen drohte, als Strafe für Chinas vermeintliche Mitschuld an dem Ausbruch.
Unternehmensseitig stand die niederländische Großbank (AS:INGA) im Fokus. Die Aktie stieg um mehr als 5% und das, obwohl das Finanzinstitut im ersten Quartal einen Gewinnrückgang von 35% verbuchte, weil es hohe Rückstellungen für mögliche Kreditausfälle im Zuge der Coronavirus-Krise bilden musste. Nichtsdestotrotz waren die Zahlen besser als erwartet.
Vor den mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktdaten, die heute Nachmittag um 14.30 Uhr (MEZ) veröffentlicht werden, halten sich die Investoren mit groß angelegten Käufen dennoch zurück.
Volkswirte rechnen damit, dass die Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft in den USA um 22 Millionen im April zurückgehen wird.
"Der morgige Bericht, der aller Voraussicht nach mies ausfallen wird, unterschätzt den vollen Schaden", erklärte Neel Kashkari, Präsident der Federal Reserve Bank von Minneapolis, und fügte hinzu, dass die ausgewiesene Arbeitslosenquote bis auf 17% klettern könnte, die tatsächliche Zahl könne bis auf 24% ansteigen. "Es ist verheerend."
Der Ölpreis erholte sich am Freitag. Die Investoren waren vorsichtig optimistisch, denn die Lockerung der Lockdown-Maßnahmen in den USA führt zu einem langsamen, aber stetigen Anstieg der Nachfrage.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl zur Juli-Lieferung (CBN20) legte im frühen Handel um 2,8% auf 30,28 Dollar zu. Für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI-Öl) mit einer Laufzeit bis Juni (CLM20) geht es um 4,8% nach oben auf 24,69 Dollar.
Die Gold-Futures gewannen 0,2% auf 1.729,80 Dollar je Feinunze, während der EUR/USD nahezu unverändert bei 1,0828 Dollar handelte.
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