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Amazon will eher wie eBay sein und nicht wie Wal-Mart

Veröffentlicht am 06.06.2019, 10:00
Aktualisiert 06.06.2019, 10:06
© Reuters.
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Die meisten Verbraucher erkennen nicht, dass sie, wenn sie bei Amazon (NASDAQ:AMZN) (WKN:906866) einkaufen, meistens nicht wirklich Produkte von Amazon erwerben. Die Drittanbieter auf dem Marktplatz von Amazon machen 58 % des auf der Website gekauften Brutto-Warenvolumens aus. Im diesjährigen Aktionärsbrief sagte Jeff Bezos, dass “Drittverkäufer uns in den Hintern treten”.

Lass dich jedoch von diesem Ton nicht täuschen. Bezos möchte, dass Amazon mehr Artikel von den Drittanbietern verkauft. Die Verkäufe von den Drittanbietern sind profitabler und bergen für Amazon ein geringeres Risiko. Das ist der Grund, warum das Unternehmen Berichten zufolge plant, die Großhandelsaufträge mit Tausenden von kleinen Anbietern einzustellen, die weniger als 10 Millionen US-Dollar an Waren pro Jahr verkaufen, laut Bloomberg. Stattdessen wird Amazon diese Kunden ermutigen, die Dienste von Drittanbietern zu nutzen.

Es ist Amazons neuester Versuch, mehr wie eBay (NASDAQ:EBAY) (WKN:916529) und weniger wie Wal Mart (WKN:860853) zu werden.

Das Marktplatz-Modell auf Steroiden eBay ist das beste Beispiel für einen Online-Marktplatz in den USA. Anstatt Produkte direkt an Kunden zu verkaufen, ist eBay lediglich dafür verantwortlich, Käufer und Verkäufer miteinander zu verbinden. Das Unternehmen nimmt eine Provision auf jeden Verkauf, berechnet den Verkäufern zusätzliche Leistungen wie die Werbung für ihre Produkte und muss keine Ware lagern oder versenden.

Es handelt sich um ein sehr profitables Geschäftsmodell mit Größenvorteilen. eBay erzielte im ersten Quartal eine operative Marge von 23 %. Im Vergleich dazu betrug die operative Marge von Amazon 7,4 % und die von Wal-Mart (NYSE:WMT) nur 4 %.

Amazon hat noch mehr Größenvorteile als eBay. Das Brutto-Warenvolumen von eBay lag 2018 bei rund 94,6 Milliarden US-Dollar. Die Drittanbieter von Amazon haben im vergangenen Jahr Ware im Wert von 160 Mrd. US-Dollar verkauft. Diese Zahl wächst viel schneller als bei eBay.

Doch Amazon bietet den Drittanbietern nicht nur die Möglichkeit, ihre Artikel zu inserieren und mit den Kunden in Kontakt zu treten. Mit dem Fulfillment by Amazon-Service bietet das Unternehmen Lager- und Versandservices an. Amazon investiert weiterhin in die Fulfillment-Center und Logistikkapazitäten, um den Prime-Service von einem zweitägigen zu einem eintägigen Versand zu verbessern. Das ist ein einzigartiger Service, der in der Online-Marktplatz-Branche angeboten wird und der sowohl für die Verkäufer als auch für Amazon sehr wertvoll ist.

Mit dem Wettbewerbsvorteil die Margen verbessern Amazon muss sich keine allzu großen Sorgen machen, dass kleinere Anbieter ihre Produkte woanders verkaufen. Für die Verkäufer, die es gewohnt sind, ihre Produkte im Großhandel zu verkaufen, bietet Amazon dank des Fulfillment by Amazon-Service den einfachsten Weg zum direkten Kundenverkauf. Ehemalige Lieferanten können die Ware wie bisher direkt an Amazon liefern. Amazon kümmert sich um den Versand von Bestellungen, sobald sie über den Marktplatz verkauft werden. Das Unternehmen wird sogar Bestellungen von anderen Marktplätzen bearbeiten.

Wichtig ist, dass Amazon mehr Online-Shopping betreibt als alle anderen Einzelhändler oder Marktplätze in den USA zusammen. Daher würden die Anbieter Gefahr laufen, einen erheblichen Teil ihrer Umsätze zu verlieren, wenn sie Amazon verlassen.

Die Verlagerung zu den Drittanbieterdienstleistungen sollte die Margen von Amazon in zweierlei Hinsicht verbessern. Erstens kann Amazon in der Lage sein, einen größeren Teil des Umsatzes durch Standardprovisionen und die Fulfillment-Dienstleistungen im Vergleich zum normalen Einzelhandelsaufschlag zu erzielen. Zweitens muss Amazon nicht so viele Lieferantenbeziehungen oder nicht so viele eigene Warenbestände verwalten, was die Kosten für das Unternehmen erheblich reduziert.

Auf diese Weise nutzt Amazon die Wettbewerbsvorteile – eine massive Kundenanzahl und ein beispielloses Fulfillment-Netzwerk – zur Verbesserung der Gewinnmarge. Amazon wird weiterhin in wachsende Prime-Mitgliedschaften und den Ausbau der Fulfillment-Kapazitäten investieren, um die Plattform als Marktplatz noch attraktiver zu gestalten und mehr Anbieter dazu zu bewegen, direkt an Kunden zu verkaufen, anstatt im Großhandel. Es ist einfach die neueste Art und Weise, wie Amazon weniger zu einem Einzelhändler wie Wal-Mart und mehr zu einem Marktplatz wie eBay wird.

John Mackey, CEO von Whole Foods Market, einer Amazon-Tochter, ist Mitglied im Vorstand von The Motley Fool.

Dieser Artikel wurde von Adam Levy auf Englisch verfasst und am 02.06.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon. The Motley Fool empfiehlt Aktien von eBay.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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