Tokio (Reuters) - An den asiatischen Aktienmärkten haben sich Investoren am Mittwoch vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank nur vorsichtig aus der Defensive gewagt.
Anleger rechnen mit keiner Zinserhöhung, erhoffen sich jedoch von Fed-Chefin Janet Yellen Hinweise auf den Zeitpunkt, wann sie die geldpolitischen Zügel weiter straffen will. Für Verunsicherung sorgte weiter das nahende Referendum über die britische EU-Mitgliedschaft. Die Furcht der Anleger vor den Folgen eines Brexits für die Weltwirtschaft drückte die chinesische Währung auf den tiefsten Stand seit fünfeinhalb Jahren.
In Tokio machte der Nikkei-Index anfängliche Verluste wieder wett und ging mit einem Plus von 0,4 Prozent mit 15.919 Punkten aus dem Handel. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans tendierte dagegen kaum verändert. Im Minus notierten die Börsen in Australien und Südkorea.
In Shanghai verbuchte der Index Zuwächse von mehr als 1,5 Prozent. Zwar entschied sich der US-Finanzdienstleister MSCI dagegen, erstmals chinesische Papiere in seinen Schwellenländer-Index aufzunehmen. Vor einer Aufnahme müsse die Regierung in Peking erst die Kapitalmärkte weiter öffnen, begründete MSCI die Entscheidung. Anleger steckten die Ablehnung aber schnell weg. "Dieses Mal nicht mit eingeschlossen zu werden, muss nicht unbedingt schlecht sein. Es kann die Regierung dazu anstacheln, die Marktmechanismen zu verbessern und Reformen voranzubringen", sagte Charles Wang von Appleridge Capital Management.
Bei den Einzelwerten in Tokio stachen die Papiere von Toshiba (T:6502) hervor, die mehr als sieben Prozent zulegten. Neben dem Technologiekonzern verteuerten sich auch die Aktien von anderen exportorientierten Unternehmen, die an den beiden Vortagen wegen des Yen-Anstiegs kräftig Federn gelassen hatten.
Der Euro bewegte sich im fernöstlichen Handel zum Dollar nur wenig. Die europäische Einheitswährung kostete zuletzt 1,1204 Dollar. Die japanische Landeswährung trat zum Dollar mit 105,975 Yen in etwa auf der Stelle.