PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach den deutlichen Verlusten zu Wochenbeginn haben die europäischen Aktien am Dienstag keine gemeinsame Richtung gefunden. Den Sorgen um die Weltkonjunktur standen zuversichtliche Aussagen von EZB-Chef Mario Draghi gegenüber, sagten Börsianer. So stand der EuroStoxx 50 gegen Mittag um 0,10 Prozent tiefer bei 2.493,62 Punkten. Für den CAC 40 in Paris ging es um 0,21 Prozent auf 3.413,56 Punkte nach oben. In London gab der FTSE 100 0,22 Prozent auf 5.828,66 Punkte nach.
Stratege Robert Halver von der Baader Bank kommentierte: 'Nach der Happy Hour der Notenbanken, die sich positiv auf die Finanzmärkte niedergeschlagen hat, geht es jetzt wieder um bodenständige, nüchterne Daten.' So stellten sich Börsianer die Frage, wie Europa nun mit den anhaltenden Problemen in Griechenland umgehen wird und wann Spanien mit seinem Rettungsantrag komme. 'Ist die aktuelle konjunkturelle Schwäche nur eine Delle oder wächst sie sich zu einer kräftigen Beule aus', das ist aus Sicht von Halver die Frage. Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank in Vaduz argumentierte ähnlich: 'Weitere Unsicherheiten über die Weltkonjunktur drücken auf die Stimmung.' Der Internationale Währungsfonds senkte seine globale Wachstumsprognose und warnte vor Risiken.
Der Chef der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, allerdings sah in seiner Rede vor dem Europäischen Parlament auch Gründe für mehr Zuversicht. Der EZB-Chef nannte insbesondere angestoßene Reformen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Zudem verwies er auf den begonnen Prozess zur Konsolidierung der öffentlichen Finanzen. Für eine Bewertung der Lage in Griechenland verwies Draghi auf den Bericht der Troika aus EZB, EU-Kommission und IWF. Derweil setzten die Euro-Finanzminister ihr Treffen gemeinsam mit den Nicht-Euro-Kollegen fort und beraten das Reizthema Finanzsteuer.
Die Papiere von Givaudan trotzen der trüben Stimmung und stiegen an der Spitze des Schweizer Leitindex SMI um 1,03 Prozent. Der Aromen- und Riechstoffhersteller steigerte in den ersten neun Monaten seinen Umsatz etwas stärker als erwartet. Das Unternehmen bekräftigte zudem seine Fünfjahresziele.
Gefragt waren auch Rohstoffaktien. So kletterten die Papiere von Rio Tinto um 2,06 Prozent auf 3.046,31 Pence. Der britisch-australische Bergbaukonzern stellt sich auf schwerere Zeiten ein. Vorstandschef Tom Albanese kündigte an, die Sparanstrengungen zu verschärfen und sich auf die besonders lukrativen Projekte zu konzentrieren. Insgesamt waren die Branchenwerte der größte Gewinner in der europäischen Sektorenübersicht. Der Index der Rohstoffwerte stieg um 1,13 Prozent.
Am 'Footsie'-Ende fielen die Titel von Aggreko um 3,19 Prozent. Die Bank HSBC hatte die Papiere von 'Overweight' auf 'Neutral' abgestuft. Verschiedene Indikatoren deuteten auf eine Abschwächung der zyklischen Endmärkte des Vermieters von Generatoren hin, schrieb Analyst Alex Magni in einer Studie./la/rum
Stratege Robert Halver von der Baader Bank kommentierte: 'Nach der Happy Hour der Notenbanken, die sich positiv auf die Finanzmärkte niedergeschlagen hat, geht es jetzt wieder um bodenständige, nüchterne Daten.' So stellten sich Börsianer die Frage, wie Europa nun mit den anhaltenden Problemen in Griechenland umgehen wird und wann Spanien mit seinem Rettungsantrag komme. 'Ist die aktuelle konjunkturelle Schwäche nur eine Delle oder wächst sie sich zu einer kräftigen Beule aus', das ist aus Sicht von Halver die Frage. Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank in Vaduz argumentierte ähnlich: 'Weitere Unsicherheiten über die Weltkonjunktur drücken auf die Stimmung.' Der Internationale Währungsfonds senkte seine globale Wachstumsprognose und warnte vor Risiken.
Der Chef der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, allerdings sah in seiner Rede vor dem Europäischen Parlament auch Gründe für mehr Zuversicht. Der EZB-Chef nannte insbesondere angestoßene Reformen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Zudem verwies er auf den begonnen Prozess zur Konsolidierung der öffentlichen Finanzen. Für eine Bewertung der Lage in Griechenland verwies Draghi auf den Bericht der Troika aus EZB, EU-Kommission und IWF. Derweil setzten die Euro-Finanzminister ihr Treffen gemeinsam mit den Nicht-Euro-Kollegen fort und beraten das Reizthema Finanzsteuer.
Die Papiere von Givaudan
Gefragt waren auch Rohstoffaktien. So kletterten die Papiere von Rio Tinto
Am 'Footsie'-Ende fielen die Titel von Aggreko