STUTTGART/HAMBURG (dpa-AFX) - Der Autobauer Daimler will den Gürtel nach einem Bericht des 'Manager Magazins' noch deutlich enger schnallen als bislang vermutet. Wie das Blatt in seiner aktuellen Ausgabe (Freitag) unter Berufung auf Konzernkreise schreibt, soll der Gewinn durch das Sparprogramm 'Fit for Leadership' pro Jahr um mindestens drei Milliarden Euro gesteigert werden. Bislang hatten Medien lediglich über ein Sparziel von mehr als einer Milliarde Euro berichtet. Ein Daimler-Sprecher nannte die Zahl auf Nachfrage 'reine Spekulation'.
Laut 'Manager Magazin' werde die genaue Summe derzeit noch errechnet. Um die für 2013 angepeilte Umsatzrendite der Pkw-Sparte von zehn Prozent zu erreichen, seien angesichts der aktuellen Probleme aber wohl mindestens drei Milliarden Euro notwendig. Daimler kämpft aktuell in Europa und China mit einer schwächer werdenden Nachfrage und gegen sinkende Absatzzahlen. Daimler-Aktien reagierten positiv auf den Bericht. Bis zum Mittag verteuerten sich die Papiere um etwas mehr als zwei Prozent. Der Leitindex Dax zog zeitgleich um 0,25 Prozent an.
DAIMLER MIT PROBLEMEN IN EUROPA UND CHINA
Konzern-Chef Dieter Zetsche hatte bereits im September eingeräumt, dass der Gewinn vor Zinsen und Steuern in diesem Jahr unter dem Rekordwert von 2011 bleiben werde. 2012 hatte Zetsche zwar schon früh als Übergangsjahr angekündigt, allerdings sei die Entwicklung in Europa schlechter verlaufen, als zunächst angenommen.
Auch in China kämpft Daimler mit Problemen - die zum Teil hausgemacht sind. Dadurch wurde der Rückstand auf die Konkurrenten BMW und Audi zuletzt immer größer. Dabei wollen die Stuttgarter bis 2020 wieder die Nummer eins im Oberklasse-Segment werden. Im Vergleich zu BMW und Audi fahren sie aber gerade bei der Profitabilität bislang klar hinterher.
KONKURRENZ VERDIENT MEHR MIT JEDEM AUTO
Laut einer Studie des Center Automotive Research der Uni Duisburg-Essen verdiente BMW im ersten Halbjahr mit jedem verkauften Auto im Schnitt 4.325 Euro vor Zinsen und Steuern, Audi lag mit 4.242 Euro pro Fahrzeug knapp dahinter. Daimlers liegt mit einem Verdienst von 3.621 Euro deutlich zurück.
Vergangenes Jahr hatte Daimler mit seiner Sparte Mercedes-Benz Cars noch eine Umsatzrendite von neun Prozent erreicht. Rechnerisch hätte das EBIT damals um knapp 600 Millionen Euro höher ausfallen müssen, um die angestrebten zehn Prozent hier zu erreichen. Im ersten Halbjahr 2012 war die Rendite allerdings auf 8,5 Prozent gesunken, weil bei steigendem Umsatz der Gewinn zurückging.
ZU VIELE MITARBEITER BEI DAIMLER?
Um bei der Rendite an die Konkurrenz heranzufahren, bringt das 'Manager Magazin' einen Abbau der Zeit- und Leiharbeiter ins Spiel. 'Fit for Leadership' sei aber ein Effizienz- und kein Stellenabbau-Programm, betonte der Daimler-Sprecher. Derzeit sind bei Daimler rund 4.400 Leihkräfte beschäftigt. Zuletzt hatte es Streit mit dem Betriebsrat wegen Produktionskürzugen im größten Werk in Sindelfingen gegeben. Mittlerweile haben sich beide Seiten aber geeinigt und der Konzern kann die auslaufende S-Klasse wie geplant bis Jahresende im Einschichtbetrieb produzieren.
Insgesamt sei Daimler personell aber deutlich zu breit aufgestellt, schreibt das 'Manager Magazin' und beruft sich auf eine interne Studie, nach der die Stuttgarter im Vergleich zu BMW und Audi 8.000 bis 10.000 Mitarbeiter zu viel beschäftigten. Daimler trat dem entschieden entgegen. Man habe nicht zu viele Mitarbeiter, sagte der Sprecher. Außerdem sei ihm keine solche interne Studie bekannt. Ohnehin ließen sich die Mitarbeiterzahlen der drei Konkurrenten nicht vergleichen, weil die Unternehmen völlig unterschiedliche Strukturen hätten, wie etwa beim Händlernetz./mmb/enl/fbr
Laut 'Manager Magazin' werde die genaue Summe derzeit noch errechnet. Um die für 2013 angepeilte Umsatzrendite der Pkw-Sparte von zehn Prozent zu erreichen, seien angesichts der aktuellen Probleme aber wohl mindestens drei Milliarden Euro notwendig. Daimler kämpft aktuell in Europa und China mit einer schwächer werdenden Nachfrage und gegen sinkende Absatzzahlen. Daimler-Aktien reagierten positiv auf den Bericht. Bis zum Mittag verteuerten sich die Papiere um etwas mehr als zwei Prozent. Der Leitindex Dax zog zeitgleich um 0,25 Prozent an.
DAIMLER MIT PROBLEMEN IN EUROPA UND CHINA
Konzern-Chef Dieter Zetsche hatte bereits im September eingeräumt, dass der Gewinn vor Zinsen und Steuern in diesem Jahr unter dem Rekordwert von 2011 bleiben werde. 2012 hatte Zetsche zwar schon früh als Übergangsjahr angekündigt, allerdings sei die Entwicklung in Europa schlechter verlaufen, als zunächst angenommen.
Auch in China kämpft Daimler mit Problemen - die zum Teil hausgemacht sind. Dadurch wurde der Rückstand auf die Konkurrenten BMW
KONKURRENZ VERDIENT MEHR MIT JEDEM AUTO
Laut einer Studie des Center Automotive Research der Uni Duisburg-Essen verdiente BMW im ersten Halbjahr mit jedem verkauften Auto im Schnitt 4.325 Euro vor Zinsen und Steuern, Audi lag mit 4.242 Euro pro Fahrzeug knapp dahinter. Daimlers liegt mit einem Verdienst von 3.621 Euro deutlich zurück.
Vergangenes Jahr hatte Daimler mit seiner Sparte Mercedes-Benz Cars noch eine Umsatzrendite von neun Prozent erreicht. Rechnerisch hätte das EBIT damals um knapp 600 Millionen Euro höher ausfallen müssen, um die angestrebten zehn Prozent hier zu erreichen. Im ersten Halbjahr 2012 war die Rendite allerdings auf 8,5 Prozent gesunken, weil bei steigendem Umsatz der Gewinn zurückging.
ZU VIELE MITARBEITER BEI DAIMLER?
Um bei der Rendite an die Konkurrenz heranzufahren, bringt das 'Manager Magazin' einen Abbau der Zeit- und Leiharbeiter ins Spiel. 'Fit for Leadership' sei aber ein Effizienz- und kein Stellenabbau-Programm, betonte der Daimler-Sprecher. Derzeit sind bei Daimler rund 4.400 Leihkräfte beschäftigt. Zuletzt hatte es Streit mit dem Betriebsrat wegen Produktionskürzugen im größten Werk in Sindelfingen gegeben. Mittlerweile haben sich beide Seiten aber geeinigt und der Konzern kann die auslaufende S-Klasse wie geplant bis Jahresende im Einschichtbetrieb produzieren.
Insgesamt sei Daimler personell aber deutlich zu breit aufgestellt, schreibt das 'Manager Magazin' und beruft sich auf eine interne Studie, nach der die Stuttgarter im Vergleich zu BMW und Audi 8.000 bis 10.000 Mitarbeiter zu viel beschäftigten. Daimler trat dem entschieden entgegen. Man habe nicht zu viele Mitarbeiter, sagte der Sprecher. Außerdem sei ihm keine solche interne Studie bekannt. Ohnehin ließen sich die Mitarbeiterzahlen der drei Konkurrenten nicht vergleichen, weil die Unternehmen völlig unterschiedliche Strukturen hätten, wie etwa beim Händlernetz./mmb/enl/fbr