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ROUNDUP/Porsche-Prozess: Ex-Manager hat Existenzangst

Veröffentlicht am 11.12.2012, 15:59
Aktualisiert 11.12.2012, 16:00
STUTTGART (dpa-AFX) - Im Kreditbetrugsprozess gegen den früheren Porsche -Finanzchef Holger Härter hat dessen Mitangeklagter an das Gericht appelliert. Vom Ausgang des Verfahrens 'hängt meine weitere berufliche Laufbahn und meine Existenz ab', sagte der 45-Jährige am Dienstag vor dem Stuttgarter Landgericht. Er müsse wegen des Prozesses damit rechnen, 'dass alles, wofür ich gearbeitet habe, umsonst gewesen' sei. Härter und sein damaliger Finanzmanager sollen eine Bank 2009 bei der Übernahmeschlacht mit VW bewusst getäuscht haben. Beide bestreiten die Vorwürfe.

Der Mitangeklagte beteuerte: 'Bei keiner dieser Besprechungen habe ich eine aktive Rolle eingenommen.' Vielmehr sei sein Chef Ansprechpartner für die Bank BNP Paribas gewesen. 'Allein Holger Härter oblag es zu entscheiden, welche Informationen den Banken - so auch der BNP - erteilt wurden', betonte der Ex-Manager. Er selbst habe 'keine inhaltlichen Erläuterungen' zu Porsches Finanzrisiken gegeben. Härter bestätigte dessen Aussagen.

BNP Paribas war mit 500 Millionen Euro an der Anschlussfinanzierung eines dringend benötigten 10-Milliarden-Euro-Kredits beteiligt, der im Frühling 2009 von einem Bankenkonsortium fließen sollte. Damals tobte die heiße Phase der Übernahmeschlacht zwischen der Porsche-Dachgesellschaft und Volkswagen . Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten vor, bei den Gesprächen mit den Banken nicht alle Karten auf den Tisch gelegt zu haben. Unter anderem sollen sie ihren künftigen Geldbedarf für das Aufstocken der VW-Beteiligung zu niedrig angegeben haben.

Um den Mitarbeiter zu entlasten, will die Verteidigung nun unter anderem dessen E-Mail-Verkehr mit der betroffenen Bank vor Gericht als Beweismittel einbringen.

Bereits Ende November war der Prozess für einen von Härters Mitangeklagten vorzeitig zu Ende gegangen. Er ist das Verfahren gegen eine Geldauflage von 75.000 Euro los.

Rückendeckung erhoffen sich Härters Anwälte jetzt von weiteren Zeugen der Bank. Sie wollen Mitarbeiter aus Frankreich hören, wo ihrer Auffassung nach die Kreditentscheidung gefallen ist - noch bevor Härters umstrittenes Schreiben mit möglicherweise fehlerhaften Angaben bei der Bank ankam.

Die Staatsanwaltschaft sieht das anders: Sie argumentiert, der Kredit sei erst nach Eingang der schriftlichen Informationen unterschrieben worden. Sie seien damit sehr wohl maßgeblich für die Kreditentscheidung gewesen./lan/DP/sf

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