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APA ots news: Gemeinsame OeNB-EZB-Konferenz widmet sich den Vorbereitungen...

Veröffentlicht am 23.04.2013, 16:23
APA ots news: Gemeinsame OeNB-EZB-Konferenz widmet sich den Vorbereitungen zur Einführung der neuen Euro-Banknotenserie 'Europa'

Wien (APA-ots) - Der Countdown zur Ausgabe der neuen 5-EUR-Banknote der

so genannten Europa-Serie, der zweiten Generation der Euro-Banknoten,

am 2. Mai 2013 läuft. Im Vorfeld trafen internationale Expertinnen

und Experten auf Einladung der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB)

und der Europäischen Zentralbank (EZB) am 22. und 23. April in Wien

auf einer hochrangig besetzten Konferenz zusammen, um sich über die

neue Euro-Banknotenserie und die damit verbundenen Vorbereitungen,

Herausforderungen und Chancen auszutauschen.

'Auf dieser Konferenz werden wir die Bedeutung, die Bargeld in der

Gesellschaft hat, aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten', meinte

EZB-Direktor Benoît Coeuré zum Auftakt, 'und die Entwicklung der

Euro-Banknoten seit ihrer Einführung vor elf Jahren Revue passieren

lassen. Die Bürgerinnen und Bürger des Euro-Währungsgebiets haben

Vertrauen in den Euro; wir dürfen dieses Vertrauen aber nicht als

selbstverständlich ansehen. Deshalb führen wir die Europa-Serie ein:

um die Fälschungssicherheit zu erhöhen, neue technologische

Erkenntnisse zu nutzen und das große Vertrauen der Bevölkerung in die

Gemeinschaftswährung zu bewahren.' Einer aktuellen EZB-Umfrage

zufolge wissen im Vorfeld der Banknotenausgabe 51 % der Bevölkerung

des Euroraums über die Europa-Serie Bescheid.

In seiner Eröffnungsrede stellte Wolfgang Duchatczek, Vize-Gouverneur

der OeNB, fest: 'Eine der Hauptaufgaben der Zentralbanken des

Euroraums besteht darin, die Fälschungssicherheit der Euro-Banknoten

zu gewährleisten. Wir müssen also die Sicherheitsmerkmale unserer

Banknoten ständig weiterentwickeln, um den Fälschern immer einen

Schritt voraus zu sein. Die neuen Euro-Banknoten profitieren vom

technologischen Fortschritt, und ihre innovativen Sicherheitsmerkmale

bieten einen noch besseren Schutz vor Fälschungen.'

In seiner Eröffnungsrede führte EZB-Direktor Coeuré aus, dass trotz

der technischen Neuerungen und verstärkten Nutzung von Karten und

anderen elektronischen Zahlungsmitteln die Tage des Bargelds

keineswegs gezählt sind. Auch wenn es natürlich nichts gegen eine

Gesellschaft einzuwenden gibt, in der Bargeld eine geringere Rolle

spielt, sei laut Direktor Coeuré eine gänzlich bargeldlose

Gesellschaft derzeit nicht absehbar. 'Wir schätzen, dass im Euroraum

70 % bis 80 % der Transaktionen - und damit wertmäßig etwa 50 % bis

60 % aller an Verkaufsstellen getätigten Transaktionen - nach wie vor

in Bargeld erfolgen.' Jedoch werden, wie er weiters betonte,

angesichts der intensiveren Nutzung von Karten und elektronischen

Zahlungsmitteln die sozialen Kosten von Bargeldzahlungen in Relation

zu den Kosten bargeldloser Zahlungen weiterhin zunehmen. Dies wird

den Druck auf den Bargeldsektor erhöhen, noch effizienter zu werden.

Auf der Konferenz wurden verschiedene Themen rund um Bargeld und die

Einführung der neuen Banknotenserie behandelt: von der

internationalen Rolle des Euro über technische Aspekte der

Entwicklung der Europa-Serie bis hin zu den verbesserten

Sicherheitsmerkmalen. In die Diskussion flossen auch die Standpunkte

externer Interessengruppen ein. Die Generaldirektorin der European

Vending Association (EVA), Catherine Piana, sprach über die

Herausforderung, 3,8 Millionen Verkaufsautomaten, die wöchentlich von

fast 300 Millionen Kunden genutzt werden, auf eine neue

Banknotenserie umzustellen. 'Der Dialog und die Zusammenarbeit

zwischen der EZB und den Zentralbanken sowie den Herstellern von

Banknotenbearbeitungs- und -prüfgeräten ist äußerst hilfreich und

wichtig,' meinte sie.

Wenn die europäische Bevölkerung am 2. Mai die erste neue

Euro-Banknote in Händen halten wird, so wird dies den krönenden

Höhepunkt eines Prozesses darstellen, der vor knapp neun Jahren -

also bald nachdem die erste Generation der Euro-Banknoten in Umlauf

gebracht worden war - seinen Anfang nahm. Während der

Entwicklungsphase wurden eine große Anzahl möglicher

Sicherheitsmerkmale analysiert, umfangreiche Tests zu Lebensdauer und

Fälschungssicherheit durchgeführt und euroraumweit neue industrielle

Herstellungsprozesse entwickelt. Die Herstellung von Banknoten ist

'Massenproduktion, die wissenschaftliche Präzision voraussetzt',

bringt es Victoria Cleland, Leiterin der Banknotenabteilung der Bank

of England auf den Punkt; sie präsentierte auf der Konferenz einen

Erfahrungsbericht der britischen Notenbank über die Einführung einer

neuen 50-Pfund-Banknote.

Die neue Europa-Serie des Euro zeigt im Wasserzeichen und im

Hologramm ein Portrait der Europa, einer Gestalt aus der griechischen

Mythologie. Das Portrait stammt von einer im Louvre gezeigten, vor

2000 Jahren in Süditalien gefunden Vase. Dank innovativer

Technologien wurden bei der Europa-Serie im Vergleich zur ersten,

2002 eingeführten Euro-Banknotenserie neue Sicherheitsmerkmale

implementiert, wie z. B. die Smaragd-Zahl - eine glänzende 5, die

beim Kippen ihre Farbe von Smaragdgrün zu Tiefblau verändert.

Einzelheiten zur Europa-Serie finden sich unter

www.neuesgesichtdeseuro.eu und www.ecb.europa.eu/euro.

Euro-Banknoten - Kennzahlen

- 11 Jahre: Die Euro-Banknoten und -Münzen sind seit 2002 im Umlauf.

- 332 Millionen Bürgerinnen und Bürger nutzen das Euro-Bargeld im

Euroraum.

- 15,2 Milliarden Euro-Banknoten sind im Umlauf; ihr Nennwert beläuft

sich auf 883 Mrd EUR (März 2013).

- 8 Milliarden Euro-Banknoten sollen 2013 hergestellt werden.

- 33 Milliarden Euro-Banknoten werden jährlich vom Eurosystem

bearbeitet.

- 531.000 Fälschungen wurden 2012 aus dem Verkehr gezogen, d. h. mehr

als 12 % weniger als 2011, mit einem Nennwert von 26,8 Millionen EUR.

Rückfragehinweis:

Oesterreichische Nationalbank

Dr. Christian Gutlederer

Pressesprecher

Tel.: (+43-1) 404 20-6609

mailto:christian.gutlederer@oenb.at

www.oenb.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/156/aom

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