(neu: Analystenkommentare von JPMorgan, Warburg Research und Independent Research, Schlusskurse)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Daimler haben am Mittwoch nach einem Ergebniseinbruch und der Senkung der Gewinnprognose deutliche Verluste erlitten. Zum Börsenschluss gaben die Titel des Stuttgarter Autobauers um 0,78 Prozent auf 40,580 Euro nach. Damit gehörten sie zu den größten Verlierern im Dax , der mit einem Plus von 1,32 Prozent aus dem Handel ging.
Die Absatzkrise in Europa und Probleme im Wachstumsmarkt China hatten bei Daimler für ein verpatztes erstes Quartal gesorgt und die zweite Gewinnwarnung binnen weniger Monate provoziert. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) war im Vergleich zum Vorjahr um mehr als die Hälfte geschrumpft. In der wichtigen Autosparte war es sogar um rund zwei Drittel eingerochen. Der Konzernumsatz war um drei Prozent gesunken. Unter dem Strich hatten nur noch 564 Millionen Euro Gewinn gestanden - nach 1,4 Milliarden Euro im Vorjahr.
'SÄMTLICHE ZAHLEN SCHLECHT' - GEWINNWARNUNG WURDE ERWARTET
Von einem Händler hieß es, die Gewinnwarnung sei zwar erwartet worden, doch auch sämtliche Kennziffern für das erste Quartal seien schlecht ausgefallen. Insbesondere der Gewinn habe ihn enttäuscht. Zudem erscheine der Ausblick unkonkret. Das bringe zusätzliche Unsicherheit. Mit der Korrektur vom März-Hoch bei 47,27 Euro bis auf das jüngste Zwischentief bei 38,14 Euro sei aber auch schon viel Schlechtes eingepreist, betonte der Experte. Bei der US-Bank JPMorgan hieß es, die Frage sei, ob die Gewinne ihr Tief nun erreicht hätten. Analyst Jose Asumendi beließ die Aktie auf 'Neutral'.
Analyst Michael Punzet von der DZ Bank sprach von enttäuschenden Zahlen noch unter den ohnehin schon vorsichtigen Erwartungen. Erneut habe das Unternehmen bei der operativen Entwicklung enttäuscht. Sein 'Hold'-Votum mit einem fairen Wert von 40 Euro begründete der Experte mit der attraktiven Dividendenrendite von etwa fünf Prozent. Warburg Research betonte, der operative Gewinn (EBIT) aus dem fortgeführten Geschäft habe die Erwartungen verfehlt, wogegen die Senkung der Unternehmensprognosen nicht überrascht habe. Die Zuversicht mit Blick auf das zweite Halbjahr bleibe hoch, schrieb Analyst Jochen Reichert. Er ließ die Aktie auf 'Hold' mit einem Kursziel von 44 Euro.
'ZAHLEN HÄTTEN NOCH SCHLIMMER SEIN KÖNNEN'
Analyst Zafer Rüzgar von Independent Research bezeichnete die Zahlen als noch schlechter als von ihm befürchtet. Er reduzierte deshalb seine bereits zurückhaltenden Ergebnisschätzungen für 2013, sieht die Aktie wegen ihrer niedrigen Bewertung und der attraktiven Dividendenrendite aber gegen deutliche Kursverluste gefeit. Sein Votum lautet 'Halten' mit einem Kursziel von 44 Euro. Commerzbank-Experte Daniel Schwarz zielte vor allem auf den positiv zu wertenden Auftragseingang ab. Nach einem schwachen Jahresauftakt dürfte der 'Top Pick' unter den deutschen Herstellern vom positiven Produktzyklus profitieren. Schwarz votiert mit 'Buy' und dem Ziel 60 Euro.
Laut Analyst Max Warburton vom US-Analysehaus Bernstein sind die Zahlen zwar schlimm, hätten aber noch viel schrecklicher ausfallen können. So habe die Marge in der Mercedes-Sparte nicht so sehr enttäuscht. Seiner Meinung nach dürfte der Markt die Zahlen mit der Gewinnwarnung als Tiefpunkt ansehen und anfangen, die Aktie wieder zu kaufen. Er werde dieser Versuchung aber widerstehen, da das Papier 'einfach nicht günstig aussieht'./rum/fat/gl/he
FRANKFURT (dpa-AFX) - Daimler
Die Absatzkrise in Europa und Probleme im Wachstumsmarkt China hatten bei Daimler für ein verpatztes erstes Quartal gesorgt und die zweite Gewinnwarnung binnen weniger Monate provoziert. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) war im Vergleich zum Vorjahr um mehr als die Hälfte geschrumpft. In der wichtigen Autosparte war es sogar um rund zwei Drittel eingerochen. Der Konzernumsatz war um drei Prozent gesunken. Unter dem Strich hatten nur noch 564 Millionen Euro Gewinn gestanden - nach 1,4 Milliarden Euro im Vorjahr.
'SÄMTLICHE ZAHLEN SCHLECHT' - GEWINNWARNUNG WURDE ERWARTET
Von einem Händler hieß es, die Gewinnwarnung sei zwar erwartet worden, doch auch sämtliche Kennziffern für das erste Quartal seien schlecht ausgefallen. Insbesondere der Gewinn habe ihn enttäuscht. Zudem erscheine der Ausblick unkonkret. Das bringe zusätzliche Unsicherheit. Mit der Korrektur vom März-Hoch bei 47,27 Euro bis auf das jüngste Zwischentief bei 38,14 Euro sei aber auch schon viel Schlechtes eingepreist, betonte der Experte. Bei der US-Bank JPMorgan hieß es, die Frage sei, ob die Gewinne ihr Tief nun erreicht hätten. Analyst Jose Asumendi beließ die Aktie auf 'Neutral'.
Analyst Michael Punzet von der DZ Bank sprach von enttäuschenden Zahlen noch unter den ohnehin schon vorsichtigen Erwartungen. Erneut habe das Unternehmen bei der operativen Entwicklung enttäuscht. Sein 'Hold'-Votum mit einem fairen Wert von 40 Euro begründete der Experte mit der attraktiven Dividendenrendite von etwa fünf Prozent. Warburg Research betonte, der operative Gewinn (EBIT) aus dem fortgeführten Geschäft habe die Erwartungen verfehlt, wogegen die Senkung der Unternehmensprognosen nicht überrascht habe. Die Zuversicht mit Blick auf das zweite Halbjahr bleibe hoch, schrieb Analyst Jochen Reichert. Er ließ die Aktie auf 'Hold' mit einem Kursziel von 44 Euro.
'ZAHLEN HÄTTEN NOCH SCHLIMMER SEIN KÖNNEN'
Analyst Zafer Rüzgar von Independent Research bezeichnete die Zahlen als noch schlechter als von ihm befürchtet. Er reduzierte deshalb seine bereits zurückhaltenden Ergebnisschätzungen für 2013, sieht die Aktie wegen ihrer niedrigen Bewertung und der attraktiven Dividendenrendite aber gegen deutliche Kursverluste gefeit. Sein Votum lautet 'Halten' mit einem Kursziel von 44 Euro. Commerzbank-Experte Daniel Schwarz zielte vor allem auf den positiv zu wertenden Auftragseingang ab. Nach einem schwachen Jahresauftakt dürfte der 'Top Pick' unter den deutschen Herstellern vom positiven Produktzyklus profitieren. Schwarz votiert mit 'Buy' und dem Ziel 60 Euro.
Laut Analyst Max Warburton vom US-Analysehaus Bernstein sind die Zahlen zwar schlimm, hätten aber noch viel schrecklicher ausfallen können. So habe die Marge in der Mercedes-Sparte nicht so sehr enttäuscht. Seiner Meinung nach dürfte der Markt die Zahlen mit der Gewinnwarnung als Tiefpunkt ansehen und anfangen, die Aktie wieder zu kaufen. Er werde dieser Versuchung aber widerstehen, da das Papier 'einfach nicht günstig aussieht'./rum/fat/gl/he