NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Mittwoch einen Teil des Kursrutsches vom Vortag wettgemacht. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete gegen Mittag 62,85 US-Dollar. Das waren 47 Cent mehr als am Dienstag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 53 Cent auf 57,93 Dollar.
Meldungen über einen Rückgang der Ölreserven in den USA sorgten zur Wochenmitte für Preisauftrieb. Am Vorabend war bekannt geworden, dass der Interessenverband American Petroleum Institute (API) in der vergangenen Woche einen Rückgang der amerikanischen Lagerbestände an Rohöl um 7,23 Millionen Barrel verzeichnet hat.
Am Nachmittag stehen die offiziellen Lagerdaten der US-Regierung auf dem Programm. Hier wird am Markt zwar auch mit einem Rückgang gerechnet, aber nur um 2,9 Millionen Barrel. Sinkende Ölreserven können ein Hinweis auf eine stärkere Nachfrage oder ein geringes Angebot sein und stützen in der Regel die Ölpreise.
Zuvor hatte am Dienstag die überraschende Entlassung des Nationalen Sicherheitsberaters John Bolton durch US-Präsident Donald Trump die Ölpreise auf Talfahrt geschickt. Bolton ist bekannt für seine äußerst harte Haltung gegenüber dem Iran, mit dem die USA wegen dessen Atomprogramm über Kreuz liegen.
"Es wird nun am Markt darüber spekuliert, ob die US-Regierung eine weniger harte Haltung gegenüber dem Iran einnehmen und der Iran in der Folge wieder mehr Öl exportieren könnte", kommentierte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank (DE:CBKG). Allerdings schätzte er diese Möglichkeit als nicht sehr wahrscheinlich ein.