Athen, 22. Mrz (Reuters) - Das Internationale Olympische Komitee (IOC) erwägt angesichts der Coronavirus-Krise nun doch eine Verschiebung der Sommerspiele in Tokio. Eine Entscheidung solle innerhalb der nächsten vier Wochen fallen, teilte das IOC am Sonntagabend mit. Zu den Szenarien, die bis dahin diskutiert werden sollen, gehöre auch eine Verschiebung der Spiele, die am 24. Juli beginnen und bis 9. August 2020 dauern sollen. Eine ersatzlose Streichung stehe aber nicht zur Debatte, betonte der Veranstalter des größten Sportereignisses der Welt. Unter dem Eindruck der Pandemie war zuletzt bei immer mehr Athleten und Verbänden die Forderung nach einer Verschiebung laut geworden.
IOC-Präsident Thomas Bach hatte bisher an dem Termin ebenso festgehalten wie die Ausrichter in Japan. Dem Fernsehsender SWR hatte er am Wochenende gesagt: "Olympische Spiele können sie nicht verschieben wie ein Fußballspiel am nächsten Samstag. Das ist ein sehr komplexes Unternehmen, bei dem sie nur dann verantwortlich handeln können, wenn sie verlässliche und klare Entscheidungsgrundlagen haben - und die beobachten wir tagtäglich 24 Stunden." Warum eine Absage nicht in Frage komme, erklärte Bach so: "Die Absage würde den Olympischen Traum von 11.000 Athleten aus 206 Nationalen Olympischen Komitees und dem IOC-Flüchtlingsteam zerstören. Eine solche Absage wäre die am wenigsten faire Lösung."