LONDON (dpa-AFX) - Die Konkurrenz durch billigere Nachahmerpillen hat dem zweitgrößten britischen Pharmakonzern AstraZeneca das dritte Quartal verhagelt. Unter dem Strich sei der Gewinn auf 1,2 Milliarden Dollar nach 1,5 Milliarden im Vorjahreszeitraum gefallen, wie das im FTSE-100 notierte Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Neben Umsatzeinbußen durch Patentverluste schlugen auch Währungseffekte belastend zu Buche. An der Börse trübte sich die Stimmung für AstraZeneca-Aktien ein: Das Papier verlor zuletzt rund 2,42 Prozent an Wert.
Mit den schwächer als erwarteten Zahlen gaben die Briten auch einen Wechsel im Vorstand bekannt. Marc Dunoyer, der erst im Juni vom britischen Konkurrenten GlaxoSmithKline ins Management von AstraZeneca kam, soll den bisherigen Finanzchef Simon Lowth zum 1. November ablösen. Der Wechsel im Finanzressort sorgt unter Analysten für Spekulationen, der Konzern könnte bei Übernahmen aufs Tempo drücken.
Um die Umsatzeinbrüche aufzufangen und das Geschäft mit Krebsmedikamenten zu stärken, hat AstraZeneca-Chef Pascal Soriot eine Reihe von Übernahmen angekündigt. Denn der Glaxo-Konkurrent steht vor schwierigen Zeiten: Drei seiner vier umsatzstärksten Medikamente stehen in Konkurrenz mit billigeren Nachahmermitteln.
Neben einem Umsatzrückgang bei Seroquel zur Behandlung von Schizophrenie setzten die Briten auch mit dem Blutfettsenker Crestor weniger um. Das Medikament ist der wichtigste Umsatzbringer und erzielte im dritten Quartal Erlöse in Höhe von 1,3 Milliarden US-Dollar (-11 Prozent.). Konzernweit fiel der Umsatz um sechs Prozent auf 6,2 Milliarden Dollar. Während die Erlöse in den Schwellenländern leicht zulegten, gaben sie in den USA um acht Prozent nach.
Konzernchef Soriot steuert neben Übernahmen auch mit Einsparungen und Stellenstreichungen gegen. Hinzu kommt eine Fokussierung auf Schwellenmärkte und Japan und das Geschäft mit Mitteln gegen die Zuckerkrankheit. Das Atemwegsgeschäft sowie das Herzmittel Brilinta sollen in Zukunft für Wachstum sorgen.
Soriot ist allerdings mit seinem Fokus auf die Emerging Markets in der Branche nicht alleine: Auch der britische Konkurrent GlaxoSmithKline will die Abhängigkeit vom Geschäft mit den 'Pillen für westliche Märkte' weiter reduzieren und das Engagement in den Schwellenländern ausbauen. Bei der französischen Sanofi machen Schwellenländer bereits gut ein Drittel des Konzernumsatzes aus.
Ungeachtet des Gewinneinbruchs bestätigte der Konzernchef die Erwartungen für 2013: Danach soll der Umsatz weiterhin im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich zurückgehen. Das Ergebnis vor Sonderposten werde noch deutlicher sinken. Vor Sonderposten wiesen die Briten im dritten Quartal einen Gewinn je Aktie von 1,21 Dollar aus - ein Rückgang um 28 Prozent. Damit wurden wie auch beim Umsatz die Markterwartungen verfehlt./ep/mmb/fbr
Mit den schwächer als erwarteten Zahlen gaben die Briten auch einen Wechsel im Vorstand bekannt. Marc Dunoyer, der erst im Juni vom britischen Konkurrenten GlaxoSmithKline ins Management von AstraZeneca kam, soll den bisherigen Finanzchef Simon Lowth zum 1. November ablösen. Der Wechsel im Finanzressort sorgt unter Analysten für Spekulationen, der Konzern könnte bei Übernahmen aufs Tempo drücken.
Um die Umsatzeinbrüche aufzufangen und das Geschäft mit Krebsmedikamenten zu stärken, hat AstraZeneca-Chef Pascal Soriot eine Reihe von Übernahmen angekündigt. Denn der Glaxo-Konkurrent steht vor schwierigen Zeiten: Drei seiner vier umsatzstärksten Medikamente stehen in Konkurrenz mit billigeren Nachahmermitteln.
Neben einem Umsatzrückgang bei Seroquel zur Behandlung von Schizophrenie setzten die Briten auch mit dem Blutfettsenker Crestor weniger um. Das Medikament ist der wichtigste Umsatzbringer und erzielte im dritten Quartal Erlöse in Höhe von 1,3 Milliarden US-Dollar (-11 Prozent.). Konzernweit fiel der Umsatz um sechs Prozent auf 6,2 Milliarden Dollar. Während die Erlöse in den Schwellenländern leicht zulegten, gaben sie in den USA um acht Prozent nach.
Konzernchef Soriot steuert neben Übernahmen auch mit Einsparungen und Stellenstreichungen gegen. Hinzu kommt eine Fokussierung auf Schwellenmärkte und Japan und das Geschäft mit Mitteln gegen die Zuckerkrankheit. Das Atemwegsgeschäft sowie das Herzmittel Brilinta sollen in Zukunft für Wachstum sorgen.
Soriot ist allerdings mit seinem Fokus auf die Emerging Markets in der Branche nicht alleine: Auch der britische Konkurrent GlaxoSmithKline will die Abhängigkeit vom Geschäft mit den 'Pillen für westliche Märkte' weiter reduzieren und das Engagement in den Schwellenländern ausbauen. Bei der französischen Sanofi machen Schwellenländer bereits gut ein Drittel des Konzernumsatzes aus.
Ungeachtet des Gewinneinbruchs bestätigte der Konzernchef die Erwartungen für 2013: Danach soll der Umsatz weiterhin im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich zurückgehen. Das Ergebnis vor Sonderposten werde noch deutlicher sinken. Vor Sonderposten wiesen die Briten im dritten Quartal einen Gewinn je Aktie von 1,21 Dollar aus - ein Rückgang um 28 Prozent. Damit wurden wie auch beim Umsatz die Markterwartungen verfehlt./ep/mmb/fbr