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ROUNDUP 3: Tarifkonflikt Einzelhandel in größten Ländern beigelegt

Veröffentlicht am 10.12.2013, 21:28
Aktualisiert 10.12.2013, 21:32
RECKLINGHAUSEN (dpa-AFX) - Die Streikgefahr im Einzelhandel ist zwei Wochen vor Weihnachten in den größten Bundesländern gebannt. Nach den Tarifparteien in Baden-Württemberg und Bayern erzielten auch Arbeitgeber und Gewerkschaft in Nordrhein-Westfalen eine ähnliche Einigung. Die Tariflöhne werden in NRW zum 1. August 2013 um drei Prozent und am 1. Mai 2014 um weitere 2,1 Prozent angehoben, wie beide Seiten am Dienstagabend nach einer siebenstündigen Sitzung in Recklinghausen mitteilten. Die NRW-Branche hat 650 000 Mitarbeiter. Auch im Saarland wurde ein Tarifabschluss erzielt. In Hessen wird an diesem Mittwoch im Einzelhandel weiterverhandelt.

Verdi NRW betonte, dass der Manteltarifvertrag unverändert wieder in Kraft gesetzt werde. 'Der monatelange Kampf hat sich gelohnt', sagte Verdi-Verhandlungsführerin Silke Zimmer laut einer Mitteilung. Die Arbeitgeber erklärten, beim Thema Arbeitszeit habe man einen Kompromiss gefunden, der in den Unternehmen flexiblere Lösungen zulasse. 'Das ist ein guter und angemessener Kompromiss', sagte Arbeitgeber-Verhandlungsführer Ulrich Köster der Nachrichtenagentur dpa.

Der Tarifabschluss in NRW hat eine Laufzeit von 24 Monaten. Im Weihnachtsgeschäft fahren viele Unternehmen der Branche traditionell einen großen Teil ihres Umsatzes und ihres Gewinns ein.

Die Tarifbindung der Unternehmen im deutschen Einzelhandel liegt nach Schätzungen unter 50 Prozent. Das bedeutet, dass nicht alle Beschäftigten automatisch von den Tarifabschlüssen in den jeweiligen Bundesländern profitieren. Andererseits orientieren sich auch einige nicht tarifgebundene Unternehmen an den Abschlüssen.

In dem seit April schwelenden Konflikt hatte Verdi mit zahlreichen Warnstreiks Druck auf die Arbeitgeber ausgeübt. Eine Reihe großer Einzelhändler hat im Vorgriff auf Abschlüsse in dem heftigen Tarifkonflikt aber bereits seit Monaten den Mitarbeiter 2,5 Prozent mehr Geld gezahlt. Der erste Durchbruch war in der vergangenen Woche in Baden-Württemberg erzielt worden./vd/DP/kja

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