WIESBADEN (dpa-AFX) - Langsame Internet-Verbindungen drohen für Unternehmen in Deutschland zu einem Standort-Nachteil zu werden. Nur jedes vierte Unternehmen mit mindestens zehn Beschäftigten verfügte 2013 über eine schnelle Online-Verbindung. Das teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mit.
Damit liegt Deutschland bei der Nutzung von schnellen Internetverbindungen mit Datenübertragungsraten von mindestens 30 Megabit pro Sekunde zwar über dem EU-weiten Durchschnitt von 20 Prozent. Im europäischen Vergleich erreicht die Bundesrepublik aber dennoch nur einen Platz im Mittelfeld aller 28 EU-Staaten.
So betrug der Anteil schneller Verbindungen in Belgien und den Niederlanden beispielsweise bereits 41 Prozent. Den EU-weit höchsten Wert erreichte Dänemark, wo 44 Prozent der Unternehmen über eine Übertragungsgeschwindigkeit von mindestens 30 Megabit pro Sekunde verfügten.
Der Anteil der Firmen, die über einen Breitbandzugang verfügen, steigt zwar auch in Deutschland. Allerdings verfügten im vergangenen Jahr immer noch 16 Prozent der Unternehmen mit Internetzugang nicht darüber, 8 Prozent gingen sogar noch über ISDN oder eine analoge Telefonverbindung ins Internet.
Schnelle Internet-Zugänge sind häufig Voraussetzung für die Nutzung moderner digitaler Anwendungen und Dienstleistungen. So präsentierten sich in Deutschland im Jahr 2013 bereits 66 Prozent der Unternehmen online mit einer eigenen Website. Mehr als jedes dritte Unternehmen (37 Prozent) nutzte soziale Medien, um sich unter anderem mit Kunden und Geschäftspartnern auszutauschen.
Auch für den Onlinehandel ist eine schnelle Internetverbindung unabdingbar. 49 Prozent der Unternehmen in Deutschland tätigten ihre Ein- und Verkäufe im Jahr 2012 auch elektronisch (E:Commerce). Der Anteil des über elektronischen Handel generierten Umsatzes in Deutschland betrug im Jahr 2012 bereits 12 Prozent des Gesamtumsatzes aller Unternehmen.tb