SKW Stahl-Metallurgie Holding AG: Neuer Vorstand des SKW Metallurgie Konzerns sieht signifikanten Wertberichtigungsbedarf und legt Programm zur strategischen Neuausrichtung auf; Umsatz und EBITDA im ersten Halbjahr 2014 voraussichtlich unter Vorjahreswerten
SKW Stahl-Metallurgie Holding AG / Schlagwort(e): Unternehmensrestrukturierung/Gewinnwarnung
14.08.2014 19:59
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Neuer Vorstand des SKW Metallurgie Konzerns sieht signifikanten
Wertberichtigungsbedarf und legt Programm zur strategischen Neuausrichtung
auf; Umsatz und EBITDA im ersten Halbjahr 2014 voraussichtlich unter
Vorjahreswerten
Der neue Vorstand der SKW Stahl-Metallurgie Holding AG überprüft derzeit im
Rahmen einer grundlegenden Analyse sämtliche Geschäftsaktivitäten des SKW
Metallurgie Konzerns. Nach vorläufiger Einschätzung und Erkenntnissen sind
bei einzelnen Konzernunternehmen im Vergleich zu den bisherigen Planungen
weitaus konservativere Geschäftsentwicklungen zu erwarten. In diesem
Kontext hat der Vorstand entschieden, die Strategie der
Rückwärtsintegration nicht weiter zu forcieren. Der SKW Metallurgie Konzern
prüft aktuell alle zur Verfügung stehenden Optionen für die betroffenen
Konzernunternehmen in Bhutan und Schweden.
Im Rahmen der Erstellung des Konzernzwischenabschlusses zum 30. Juni 2014
nimmt der SKW Metallurgie Konzern gemäß den internationalen
Rechnungslegungsstandards Werthaltigkeitsprüfungen (Impairment Tests) vor.
Dabei werden zum 30. Juni 2014 außerordentliche Wertberichtigungen in
voraussichtlicher Höhe von EUR 84 Mio. erforderlich; der überwiegende Teil
der Wertberichtigungen betrifft Sachanlagen in Bhutan und Schweden sowie
immaterielle Vermögenswerte und Wertberichtigungen aktivierter latenter
Steuern.
Außerordentliche Wertberichtigungen sind nicht zahlungswirksam und
beeinflussen daher unmittelbar weder das operative Geschäft noch die
vorhandenen liquiden Mittel des SKW Metallurgie Konzerns. Weiterer
außerordentlicher Wertberichtigungsbedarf wird derzeit nicht erwartet.
Der neue Vorstand des SKW Metallurgie Konzerns hat ein umfassendes Programm
zur strategischen Neuausrichtung ("ReMaKe") aufgelegt. Mittelfristig sollen
hierüber auf Konzernebene Umsatz und Ergebnis gesteigert sowie ein
dauerhaft positiver Free Cash Flow sichergestellt werden.
Der mit der Neuausrichtung verbundene Einmalaufwand wird voraussichtlich
vor allem im EBITDA des zweiten Halbjahrs 2014 (im einstelligen
Millionen-Euro-Bereich) enthalten sein. Positive Netto-Ergebnisbeiträge
werden ab 2015 erwartet. Eine weitergehende Quantifizierung der Effekte aus
dem Programm zur strategischen Neuausrichtung ist derzeit nicht möglich und
wird nach Abschluss der entsprechenden Analysen spätestens mit dem
Konzernzwischenabschlusses zum 30. September 2014 veröffentlicht.
Für das zweite Quartal 2014 und damit für das erste Halbjahr 2014 geht der
SKW Metallurgie Konzern nach nun vorliegenden vorläufigen Zahlen davon aus,
dass Umsatz und EBITDA des Konzerns die Vorjahreswerte nicht erreichen
werden. Durch die erwähnten außerordentlichen Posten werden das Ergebnis
vor Zinsen und Steuern (EBIT), das Ergebnis vor Steuern (EBT) sowie das
Konzernperiodenergebnis und das Ergebnis je Aktie (EPS) im ersten Halbjahr
2014 deutlich negativ ausfallen und damit deutlich unter Vorjahr liegen.
Für das zweite Halbjahr 2014 und das Gesamtjahr 2014 hat der SKW
Metallurgie Konzern, ausgehend von der derzeitigen Konzernstruktur, seine
Erwartungen wie folgt aktualisiert:
* Der Umsatz des Konzerns wird im zweiten Halbjahr 2014 leicht über dem des
zweiten Halbjahres 2013 erwartet. Der Vorstand geht jedoch nicht davon aus,
dass die schwachen Umsätze des ersten Quartals 2014 vollständig kompensiert
werden können, so dass für das Gesamtjahr 2014 ein Umsatz leicht unter
Vorjahr erwartet wird.
* Das Konzern-EBITDA (vor Restrukturierungsaufwendungen) wird im zweiten
Halbjahr 2014 über den ausgewiesenen Werten des Vergleichszeitraums 2013
erwartet.
* Das Konzern-EBITDA (ausgewiesen, nach Restrukturierungsaufwendungen) wird
im zweiten Halbjahr und auch im Gesamtjahr 2014 unter den ausgewiesenen
Werten des Vergleichszeitraums 2013 erwartet.
Das Konzernjahresergebnis und das Ergebnis je Aktie (EPS) werden auf Grund
der beschriebenen Sachverhalte im Gesamtjahr 2014 deutlich negativ
ausfallen und damit deutlich unter Vorjahr liegen.
Der SKW Metallurgie Konzern geht außerdem davon aus, dass auf Ebene der
Konzernobergesellschaft SKW Stahl-Metallurgie Holding AG auf Grund hoher
Wertberichtigungen das Eigenkapital deutlich sinken sowie im Gesamtjahr
2014 ein signifikanter Bilanzverlust eintritt.
Die nun erwarteten Ergebnisse der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung zum
30. Juni 2014 und deren Auswirkungen auf die Konzern-Bilanz zum 30. Juni
2014 hätten zur Folge, dass die SKW Stahl-Metallurgie Holding AG bestimmte
vereinbarte Finanzkennzahlen (Financial Covenants) aus den laufenden
Finanzierungsverträgen nicht einhalten kann und hieraus
Kündigungsmöglichkeiten der Kreditgeber resultieren. Derzeit finden
konstruktive Gespräche mit den finanzierenden Banken statt.
Die kreditgebenden Banken haben für den Rahmenkreditvertrag eine so
genannte "Waiver"-Vereinbarung (Kündigungsverzicht) betreffend den zum 30.
Juni 2014 eingetretenen Covenant-Bruch unterzeichnet; dieser
Kündigungsverzicht ist zunächst bis 30. September 2014 befristet.
Der Halbjahresfinanzbericht des Konzerns, der einer prüferischen Durchsicht
unterzogen wird, wird am 28. August 2014 veröffentlicht. Die Verschiebung
ist notwendig, um die oben dargestellten Sachverhalte vollständig
abzubilden.
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