Düsseldorf/Bangalore (Reuters) - Die Warenhauskette Kaufhof ist Teil eines Konflikts zwischen ihrem nordamerikanischen Eigner Hudson's Bay (HBC) und einem seiner Anteilseigner geworden.
Der aktivistische Investor Land and Buildings forderte das HBC-Management am Montag ultimativ auf, sich von Immobilien und vom Europa-Geschäft um Kaufhof zu trennen. HBC solle sich aus Europa zurückziehen, indem das Unternehmen die Kaufhof-Immobilien oder das operative Geschäft oder gleich beides verkaufe, erklärte Land and Buildings in einem offenen Brief. Die Einnahmen sollten unter den Aktionären verteilt werden. Insgesamt solle sich HBC von Immobilien trennen, diese seien deutlich wertvoller als der Börsenwert des nordamerikanischen Konzerns, erklärte der Fonds, hinter dem der US-Investor Jonathan Litt steckt.
Komme die HBC-Führung der Forderung, Werte zu heben, nicht nach, könnte letztlich eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen werden, hieß es weiter. Diese müsse dann über die Abberufung von Managern entscheiden. Litt ist bekannt dafür, Unternehmen durch offene Briefe unter Druck zu setzen. Land and Buildings hält knapp fünf Prozent der Hudson's-Bay-Aktien.
Die Nordamerikaner hatten Kaufhof 2015 vom Handelsriesen Metro (DE:MEOG) übernommen, damals hatte der österreichische Immobilien-Investor und Karstadt-Eigner Rene Benko das Nachsehen. Doch nicht alles läuft unter dem neuen Eigner rund bei Kaufhof - im wichtigen Weihnachtsgeschäft verzeichnete die Kette etwa einen Umsatzrückgang. Dazu kamen Verluste. Erst in der vergangenen Woche hatten Insider gesagt, der Kreditversicherer Euler Hermes habe Garantiezusagen für Lieferungen an die Warenhauskette gekürzt.
"HBC steht zu 100 Prozent zu Kaufhof und seinen Investments in Deutschland und Europa", sagte ein HBC-Sprecher. Man wolle das Engagement fortsetzen.